Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland

Krieg in Ukraine

Israel lockert Aufnahmepolitik für Geflüchtete aus Ukraine

06.03.2022, Israel, Tel Aviv: Eine jüdische ukrainische Einwanderin (M) hält ihr Baby im Arm, nachdem sie auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion aus dem Flugzeug gestiegen ist. Israel hat am Sonntagabend angekündigt, seine Aufnahmepolitik für nicht-jüdische Menschen zu lockern, die aus der Ukraine fliehen. Das Land rechnet mit 100.000 Menschen aus der Ukraine, die zur Einwanderung berechtigt sind - bislang galt eine Obergrenze von 25.000.

06.03.2022, Israel, Tel Aviv: Eine jüdische ukrainische Einwanderin (M) hält ihr Baby im Arm, nachdem sie auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion aus dem Flugzeug gestiegen ist. Israel hat am Sonntagabend angekündigt, seine Aufnahmepolitik für nicht-jüdische Menschen zu lockern, die aus der Ukraine fliehen. Das Land rechnet mit 100.000 Menschen aus der Ukraine, die zur Einwanderung berechtigt sind - bislang galt eine Obergrenze von 25.000.

© Quelle: Ilia Yefimovich/dpa

Israel hat am Sonntagabend angekündigt, seine Aufnahmepolitik für nicht-jüdische Menschen zu lockern, die aus der Ukraine fliehen. Für nicht-jüdische Ukrainer mit Verwandtschaft in Israel sollen Ausnahmen für einen Aufenthalt gelten. Das Land rechnet mit 100.000 Menschen aus der Ukraine, die zur Einwanderung berechtigt sind - bislang galt eine Obergrenze von 25.000.

 

Tel Aviv. Israel hat seine Aufnahmepolitik für nicht-jüdische Geflüchtete aus der Ukraine nach Kritik etwas gelockert. Man werde Ausnahmen für jene Ukrainer machen, die Verwandte in Israel haben, sagte Innenministerin Ajelet Schaked am Sonntagabend am internationalen Flughafen bei Tel Aviv. Bisher galt für die Aufnahme in Israel eine Obergrenze von 25.000 Ukrainern.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

+++ Alle aktuellen Entwicklungen und News zum Krieg in der Ukraine lesen Sie in unserem Liveblog. +++

Schaked sagte, der israelische Verwandte müsse in den Ausnahmefällen unterschreiben, dass die Person aus der Ukraine nur „für ein oder zwei Monate bei ihm bleibt, um Luft zu schnappen“. Gleichzeitig betonte sie: „Der Staat Israel ist vor allem die Heimstätte des jüdischen Volkes.“ Man werde zwar die Tore öffnen, „aber nicht für eine unbegrenzte Anzahl“, sagte Schaked. Die zentrale Herausforderung sei letztlich, „die Mengen an Neueinwanderern aufzunehmen, die herkommen“.

Israel rechnet in den kommenden Monaten mit rund 100.000 Menschen aus der Ukraine, die jüdisch sind oder jüdische Verwandte haben und damit zur Einwanderung berechtigt sind. Auch in Russland, wo nach Angaben der zuständigen Jewish Agency rund eine halbe Million Menschen mit einer entsprechenden Berechtigung leben, gibt es wegen des Kriegs ein verstärktes Interesse potenzieller Einwanderer.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Einwanderungsbehörde teilte am Montag mit, seit Kriegsbeginn in der Ukraine seien 8.555 Menschen aus der Ukraine nach Israel gekommen. Rund 2.500 davon entsprächen den Kriterien für eine Einwanderung ins Land. Israelische Medien hatten berichtet, schon vor dem Krieg hätten sich rund 20.000 Ukrainer illegal oder als Touristen im Land aufgehalten.

Mehr zum Thema

 

In der Ukraine lebten nach Angaben der Jewish Agency zu Kriegsbeginn mehr als 40.000 Juden. Die Zahl derjenigen, die aufgrund jüdischer Verwandter nach Israel einwandern könnten, liegt bei rund 200.000.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
Verschärfung des Asylrechts

EVP-Chef Weber lobt Asylkompromiss – Polen gegen Solidaritätsmechanismus

Die EU-Innenminister haben sich in der Asylpolitik auf einen Kompromiss geeinigt. EVP-Chef Manfred Weber feierte die Einigung am Freitag und versprach einen Rückgang der Flüchtlingszahlen. Indes wächst auch die Kritik an dem Vorstoß – aus verschiedenen Lagern.

 
Flutkatastrophe in der Ukraine

Nach Bruch des Kachowka-Staudamms: 14 Tote offiziell bestätigt

Langsam zeichnet sich das katastrophale Ausmaß der Zerstörungen nach der Zertsörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine ab. Bewohner erheben schwere Vorwürfe gegen das russische Militär – statt zu helfen, beschlagnahmten Soldaten die Boote der Helfer.

 
Fragen und Antworten

Trump muss erneut vor Gericht: Was wir über die Anklage wissen

Ex-US-Präsident Donald Trump macht öffentlich, dass Anklage gegen ihn erhoben wurde – schon wieder. Am Dienstag soll er im Zusammenhang mit der Affäre um vertrauliche Geheimdokumente vor Gericht erscheinen. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

 
„Es gibt kein Land, das uns näher ist“

Sunak besucht Biden erstmals im Weißen Haus

„Joe und ich“ sagt der britische Premier Sunak über sich und US-Präsident Biden - der feiert die Briten gleichzeitig als enge Verbündete. Am Donnerstag empfängt Biden Sunak erstmals im Weißen Haus. Die Botschaft: Beide Staaten gehen im Gleichschritt - nicht nur bei den Themen Ukraine, Wirtschaft und KI.

 
EU-Kompromiss

Verschärfung der Asylregeln: Grüne vor heftigen Debatten

In ihren anderthalb Jahren Regierungszeit haben die Grünen schon einige Kompromisse gemacht. Nun kommt ein weiterer hinzu: Ausgerechnet mit ihrer Beteiligung beschließen die EU-Staaten eine Verschärfung der Asylregeln. Das stößt einigen übel auf.

Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

Strom- und Gaspreisbremse

Schleswig-Holsteins Stadtwerke kämpfen noch immer mit Abrechnungsfehlern

Tausende Kunden bekommen gar keine Abrechnung, andere warten auf Erstattungen, viele verstehen Buchungen auf dem Konto nicht mehr: Auch ein Vierteljahr nach Start der Preisbremsen für Strom und Gas kämpfen Versorger noch immer mit IT-Problemen. Bei manchen kann sich das Chaos noch hinziehen.

 
Gefahr für die Bevölkerung

Bombe in Schwentinental gefunden: Entschärfung am Montag

Experten haben eine Bombe in Schwentinental gefunden. Die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg soll entschärft werden. Das müssen Anwohner und Pendler jetzt wissen.

 
Ratsversammlung

Fraktionsstatus weg: FDP Eckernförde prüft rechtliche Schritte

Die FDP in Eckernförde will sich nicht damit zufriedengeben, dass sie nach den Kommunalwahlen ihren Fraktionsstatus verliert. Zwei liberale Ratsmitglieder lassen jetzt rechtliche Schritte prüfen.

 
KN-Sattelbezüge

Auf dem Fahrrad immer mit Kiel-Bezug unterwegs

„Immer mit Kiel-Bezug“ unterwegs sein können die Kielerinnen und Kieler, die ein neues Accessoire auf den Sätteln ihrer Fahrräder entdeckt haben. Hier erfahren Sie, was hinter der Aktion der Kieler Nachrichten mit den Sattelbezügen steckt.

 
Sondierungspapier von Grün-Rot

Pflichtabgabe für den ÖPNV in Kiel? Das steckt hinter der Grünen-Idee

Im Sondierungspapier von Grünen und SPD in Kiel taucht die Idee einer verpflichtenden ÖPNV-Abgabe für Kielerinnen und Kieler auf. Hier erklärt Grünen-Chef Philipp Walter die umstrittene Idee, die sogar bei der SPD auf Ablehnung stößt.

 
Kommentar

ÖPNV-Pflichtabgabe in Kiel: Fehlstart vor dem Start von Grün-Rot

Im Sondierungspapier von Grünen und SPD steht eine mögliche ÖPNV-Pflichtabgabe, ähnlich des Rundfunkbeitrags. Doch bei den Sozialdemokraten wollen sie davon nichts mehr wissen. Dennis Betzholz, stellvertretender Leiter der Kieler Lokalredaktion, hält dieses Verhalten für hochproblematisch.

 
Nach Kommunalwahl

Dänischenhagen: Eine Fraktion, ganz ohne Frauen

Es gibt im Amt Dänischenhagen, zu dem auch Noer, Schwedeneck und Strande gehören, gute Beispiele für Frauen in politischen Führungspositionen. Dennoch sind sie immer noch in der Minderheit – warum?

 
Gartenmesse auf Gut Stockseehof

Park and Garden in Stocksee eröffnet: Tipps für Gärten im Klimawandel

Anhaltende Trockenheit macht Hobbygärtnern zu Schaffen – im Amt Bornhöved soll Wasser gespart werden. Gleichzeitig startet auf Gut Stockseehof eine der größten regionalen Gartenmessen mit großen Andrang – und Inspirationen für widerstandsfähige Gärten im Klimawandel.

 
Kommentar zum Stadtwerke-Ärger

Energieabrechnung: Chaos mit Ansage

Ulrich Metschies

Die Preisbremsen für Strom und Gas sollen Haushalte entlasten. Doch die staatliche Intervention bringt die IT vieler Versorger ans Limit. Die Folge: viele Fehler, Abrechnungsstau, wirre Buchungen. Wirtschaftsredakteur Ulrich Metschies meint: Dieses Chaos hat die Politik billigend in Kauf genommen.

 
Klimaschutz

Letzte Generation: Aktivisten verüben Farbattacke in Miramar-Hotel auf Sylt

Aktivisten der Letzten Generation haben die Bar des Hotels Miramar in Westerland auf Sylt großflächig beschmiert. Erneut setzten sie dabei orange Farbe ein.

Spiele entdecken