Generalsekretär Stoltenberg: Sorge über Krieg zwischen Nato und Russland
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Nato-Chef Jens Stoltenberg
© Quelle: IMAGO/TT
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich besorgt über eine Ausweitung des Krieges in der Ukraine gezeigt. Die Kämpfe könnten außer Kontrolle geraten und zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato werden, sagte Stoltenberg dem norwegischen Rundfunksender NRK.
„Wenn die Dinge schief gehen, können sie furchtbar schief gehen“, sagte Stoltenberg in dem Interview, das am Freitag veröffentlicht wurde. Der Krieg in der Ukraine sei schrecklich. Er könne sich zudem zu einem großen Krieg zwischen der Nato und Russland ausweiten.
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„Wir arbeiten jeden Tag daran, das zu verhindern.“ Der Kreml hat die Nato-Verbündeten wiederholt beschuldigt, durch die Versorgung der Ukraine mit Waffen, die Ausbildung ihrer Soldaten und die Bereitstellung militärischer Aufklärung für Angriffe auf russische Truppen faktisch zu einer Konfliktpartei zu werden.
Wladimir Putin: Krieg gegen die Ukraine kann „langer Prozess“ werden
Rund neuneinhalb Monate nach dem Einmarsch in die Ukraine schließt der russische Präsident Wladimir Putin einen langen Krieg gegen das Nachbarland nicht aus.
© Quelle: dpa
Putin: „Ukrainisches Volk als Rammbock gegen Russland“
Der russische Präsident Wladimir Putin warf in einer Videobotschaft an die Verteidigungs- und Sicherheitschefs mehrerer ehemaliger Sowjetstaaten am Freitag dem Westen erneut vor, die Ukraine als Instrument gegen sein Land zu benutzen. Der Westen habe jahrelang Völkermord und Terror im Donbass gefördert und das Land faktisch in eine Kolonie verwandelt, erklärte Putin. „Jetzt benutzt er das ukrainische Volk auf zynische Weise als Kanonenfutter, als Rammbock gegen Russland, indem er die Ukraine weiterhin mit Waffen und Munition versorgt, Söldner schickt und das Land auf einen selbstmörderischen Kurs drängt.“
Besonders im Osten und im Süden der Ukraine dauerten die schweren Gefechte am Freitag an. Das ukrainische Präsidialamt teilte mit, innerhalb von 24 Stunden seien fünf Zivilisten durch russischen Beschuss getötet und weitere 13 verletzt worden.
Der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, sagte, die russischen Streitkräfte trieben mit täglichen Angriffen eine Offensive auf Bachmut voran, obwohl sie schwere Verluste hinnehmen mussten. „Man kann diese Angriffe am besten als Kanonenfutter bezeichnen“, sagte Kyrylenko im ukrainischen Fernsehen. „Sie verlassen sich hauptsächlich auf Infanterie und weniger auf Panzer, und sie können nicht vorrücken.“
Im benachbarten Luhansk in der Ostukraine erklärte Gouverneur Serhij Hajdaj, das ukrainische Militär setze seine Gegenoffensive auf Kreminna und Swatowe fort. Er äußerte die Hoffnung, dass die Ukraine bis zum Jahresende die Kontrolle über Kreminna zurückgewinnen und dann bis zum Ende des Winters weitere Gebiete in der Region zurückerobern könne.
RND/AP