Johannes Boie für Reichelt: Das ist der neue „Bild“-Chefredakteur

Johannes Boie übernimmt den Posten als „Bild“-Chefredakteur von Julian Reichelt.

Johannes Boie übernimmt den Posten als „Bild“-Chefredakteur von Julian Reichelt.

Nachdem „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt von seinen Aufgaben entbunden wurde, folgt nun Johannes Boie als neuer Chefredakteur. Reichelt musste seinen Platz räumen, nachdem Medienberichte über mutmaßlichen Machtmissbrauch beim Springer-Konzern bekannt wurden. Demnach soll Reichelt Affären mit weiblichen Mitarbeitern gehabt und auch nach einem unternehmensinternen Complience-Verfahren im Frühjahr weiterhin Privates und Berufliches vermischt haben. Die Veröffentlichungen sorgten darüber hinaus für Aufsehen, da Dirk Ippen, Verleger der Ippen-Mediengruppe, dem eigenen Team den Abdruck der Recherchen untersagte.

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Ehemaliger „Welt am Sonntag“-Chef übernimmt bei „Bild“

Reichelts Nachfolger bei „Bild“ ist ebenfalls eine bekannte Größe bei Springer. Bisher war Boie Chefredakteur der „Welt am Sonntag“ und stellvertretend für die „Welt“-Gruppe verantwortlich. Klare Positionen gehören auch beim 37-Jährigen zum Standardrepertoire. Nachdem sich sowohl in Berlin als auch in Mecklenburg eine Regierungsbeteiligung der Linken abzeichnete, sprach Boie in der „Welt“ von Geschichts­vergessenheit und verwies auf die Verbindung der Linken zur SED. Trotzdem unterscheidet sich Boie deutlich vom Enfant Terrible Reichelt. Dem „Editor in Chief“, wie Reichelt sich selbst auf Twitter bezeichnete, steht der bodenständige Boie gegenüber. Einen Tweet, in dem Boie seine Beförderung verkündet, gibt es nicht. Lediglich in seiner Twitter-Bio verweist ein kurzer Hinweis auf die neue Position: „Chefredakteur ‚Bild‘“.

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Gebürtig kommt Boie aus Dobel, ein kleines Dorf bei Calw im Schwarzwald. Bereits während eines Geschichtsstudiums in Berlin arbeitete Boie als freier Mitarbeiter für den „Tagesspiegel“, die „Jüdische Allgemeine“ und „Spiegel Online“. Seine journalistische Ausbildung machte er bei der „Süddeutschen Zeitung“. Für das Münchner Medienhaus arbeitete Boie anschließend als Reporter und Redakteur.

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Wechsel zu Springer vor vier Jahren

2016 absolvierte er einen Master in Business Administration, bevor er schließlich ein Jahr später von München nach Berlin wechselte. Mathias Döpfner selbst soll Boie zu Springer gelotst haben. Dort wurde er zunächst Chief of Staff des Vorstands­vorsitzenden, bevor er zurück in die Redaktion wechselte.

In den vergangenen Jahren hat Reichelt die Ausrichtung der „Bild“ geprägt. Lauter, schärfer, polemisierender wurde Deutschlands größte Boulevardzeitung. Mit Boie dürfte sich die Zeitung zwar weiterhin konservativ geben. Ob der Ton allerdings der gleiche bleibt, ist fraglich.

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RND/dre

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