Klimastreik im Schatten des Kriegs: Fridays for Future nötiger denn je
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Junge Teilnehmer und Teilnehmerinnen des globalen Klimastreiks in Berlin.
© Quelle: Getty Images
Berlin. Allein das Motto der Demonstrationen in Deutschland ist eine Provokation. „Reicht halt nicht!“ haben die deutschen Ableger der internationalen Klimaschutzbewegung Fridays for Future als Überschrift des zehnten globalen Klimastreiks an diesem Freitag gewählt. Und sie haben in ihrer Maßlosigkeit recht.
Erst vorige Woche bescheinigte das Umweltbundesamt, dass der Ausstoß an Treibhausgasen 2021 hierzulande um 4,5 Prozent gestiegen ist. Damit hat Deutschland das schon für 2020 gesetzte Ziel, 40 Prozent weniger CO₂ auszustoßen als 1990, erneut verfehlt. Dieser Trend ist weltweit zu beobachten.
Prognosen zur deutschen Energiesicherheit: Habeck will bis Sommer auf russische Kohle verzichten
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat in Berlin die neusten Prognosen zur Energiesicherheit in Deutschland vorgestellt.
© Quelle: Reuters
Die Klimakrise bleibt auch im Schatten des russischen Einmarsches in die Ukraine eine Megakrise, mit der vor allem die junge Generation im Laufe ihres Lebens umgehen muss.
Energiepolitik berührt nicht allein Fragen von Krieg und Frieden
Insofern sind die Forderungen der Klimaschützer und Klimaschützerinnen, den schnellen Ausstieg aus allen fossilen Energien sozialverträglich zu organisieren, den Kohleausstieg 2030 verbindlich zu regeln, ein Tempolimit auf Autobahnen einzuführen und den Einbaustopp für fossile Verbrennungsmotoren ab 2025 festzulegen, keine Forderungen zur Unzeit, wie manche meinen.
Im Gegenteil: Die Abhängigkeit von russischen Rohstoffeinfuhren und die neuen Alternativlieferanten wie Katar beweisen, dass Energiepolitik nicht allein Fragen von Krieg und Frieden berührt. Es geht auch darum, wie ernst Demokratien ihre eigenen Werte nehmen – dazu zählen Menschenrechte, Unabhängigkeit und der Schutz künftiger Leben durch den klimafreundlichen Umgang mit diesem Planeten.
Darauf immer wieder hinzuweisen und die Politik zu drängen, das Richtige zu tun und das Falsche zu lassen, mag den einen oder anderen nerven oder unrealistisch erscheinen. Es ist jedoch nicht nur legitim, sondern auch essenziell für die Zukunftsfähigkeit dieses Landes.