Krim-Tourist verrät Kiew unbewusst russisches Luftabwehrsystem
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Russische Touristen haben auf der Halbinsel Krim eine Stellung der russischen Flugabwehr verraten. Foto: via @kromark
© Quelle: @kromark
Ein russischer Tourist auf der besetzten Krim hat mit Ferienfotos den genauen Standort der russischen Flugabwehr verraten. Zunächst berichtete das von der US-Regierung finanzierte russischsprachige Portal „Svoboda“ darüber. Demnach entstanden die Aufnahmen in der Nähe von zwei Seen westlich der Stadt Jewpatorija an der Schwarzmeerküste. Zu sehen sind S-400-Luftabwehrsysteme. Das Foto des halb nackten Mannes war aber nicht das einzige aus der Region, das Experten analysierten.
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Die sorglosen Touristen veröffentlichten die Aufnahmen mit den mobilen Flugabwehrsystemen im Hintergrund auf dem russischen Facebook-Pendant vk.com. Das Foto enthält Koordinaten, aus denen hervorgeht, dass die Bilder an der Schwarzmeerküste in der Nähe des Salzsees bei Jewpatorija aufgenommen wurden.
Das verräterische Ferienfoto wurde Ende Juli im russischen sozialen Netzwerk vk.com veröffentlicht und vom 22-jährigen Schweizer Onlinespezialisten Benjamin Pittet aufgespürt. Pittet ist auf die Auswertung von Satellitenaufnahmen spezialisiert.
Mit einem spöttischen Tweet reagierte das ukrainische Verteidigungsministerium: „Vielleicht gehen wir zu hart mit russischen Touristen um … Manchmal können sie wirklich hilfreich sein“, hieß es da.
Anders reagierte die russische Seite: Der von Moskau ernannte Gouverneur des annektierten Sewastopols, Michail Raswoschajew, mahnte auf Telegram: „Versuchen Sie, weniger Fotos zu machen, und laden Sie keine Videos davon hoch, wie unsere Luftabwehr arbeitet.“ Wenn man filme oder fotografiere, solle man zumindest nicht erwähnen, wo die Aufnahmen gemacht wurden.
Jüngst waren wiederholt Militäreinrichtungen auf der Krim angegriffen worden. Dabei wurden auch Munitionsdepots der Russen zerstört. Auf dem Flugplatz Saky kam es zu mehreren Explosionen, wodurch bis zur Hälfte der Flugzeuge der Schwarzmeerflotte zerstört worden sein könnten, berichteten Nachrichtenagenturen.
RND/stu
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