Kroatien führt den Euro ein - und Finanzminister Maric tritt zurück
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Die Flaggen von Kroatien und Europa wehen an einem Gebäude in Zagreb.
© Quelle: picture alliance / dpa
Zagreb. Rund ein halbes Jahr vor der Einführung des Euros in Kroatien hat Finanzminister Zdravko Maric seinen Rücktritt eingereicht. Die Gründe dafür waren zunächst nicht klar, wie Medien in Zagreb in der Nacht zum Mittwoch berichteten. Als Nachfolger wolle Ministerpräsident Andrej Plenkovic den Wirtschaftswissenschaftler Marko Primorac ernennen, hieß es unter Berufung auf Quellen in der Regierung.
Maric war von Anfang an umstritten
Der Wirtschaftswissenschaftler Maric war seit Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2016 umstritten. Grund dafür war, dass er zuvor vier Jahre im Vorstand des Pleite-Konzerns Agrokor gesessen hatte. Gegen den Agrokor-Gründer und -Eigentümer Ivica Todoric sind mehrere Strafverfahren anhängig. Todoric bestreitet Vorwürfe der Staatsanwälte, Agrokor um 165 Millionen Euro geschädigt zu haben. Gegen Maric wurde zu keinem Zeitpunkt ermittelt.
Maric kam auch während seiner Zeit als Minister ins Gerede. Affären um Urlaube in Luxushotels zu „Vorzugspreisen“ und um Aufenthalte auf Schiffen reicher kroatischer Unternehmer kratzten an seinem Ruf.
Kroatien, ein auch bei Deutschen beliebtes Urlaubsland, will am 1. Januar 2023 den Euro anstelle der Landeswährung Kuna einführen. Im Juni hatten die Staats- und Regierungschefs der anderen EU-Staaten auf dem EU-Gipfel in Madrid dafür grünes Licht gegeben.
RND/dpa