Küstenurlaub zu Himmelfahrt: Politiker freuen sich für Reisende – und mahnen
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In Niedersachsen ist Urlaub im eigenen Bundesland möglich. (Archivbild)
© Quelle: imago images/Priller&Maug
Berlin. Das Himmelfahrtswochenende steht vor der Tür – und viele Menschen planen Urlaube oder Ausflüge in die Küstenregionen von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die Politiker der Länder können die Pläne der Reisenden nachvollziehen, mahnen aber zur Vorsicht.
„Die Menschen in Niedersachsen freuen sich auf einen Feiertag oder sogar auf ein langes Wochenende mit ein paar mehr Freiheiten, und ich freue mich mit ihnen“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Gleichzeitig bitte ich herzlich darum, dass die Niedersächsinnen und Niedersachsen dabei weiterhin die notwendige Zurückhaltung und Umsicht walten lassen.“ Das sei in den letzten 14 Monaten der Fall gewesen und bleibe notwendig. „Wir müssen vorsichtig bleiben.“
Für Menschen aus Niedersachsen ist der Urlaub im eigenen Bundesland am kommenden Wochenende gestattet. Sowohl auf dem Festland als auch auf den Nordseeinseln dürfen Hotels für Touristen öffnen. Die Kapazitäten sind jedoch auf 60 Prozent beschränkt.
Günther: „In den Modellregionen sinken die Inzidenzen“
In Schleswig-Holstein ist Urlaub für Einheimische und Menschen aus anderen Bundesländern in Modellregionen möglich, zum Beispiel in Eckernförde und in der Lübecker Bucht. Die Touristen müssen mehrere Corona-Tests machen und sich an strenge Regeln halten. Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), betonte gegenüber dem RND die Erfolge der Modellprojekte: „Schleswig-Holstein hat seit Januar eine Sieben-Tage-Inzidenz, die deutlich unter 100 liegt. Aktuell ist der Wert nahe 50. In der Tendenz sinkt diese Marke weiter. (…) Die Erfahrungen, die Schleswig-Holstein mit Öffnungen in den touristischen Modellregionen hat sammeln können, sind durchweg positiv.“
Günther erklärt: „Der Tourismus ist danach definitiv kein Treiber der Pandemie. Im Gegenteil: In den Modellregionen sinken die Inzidenzen.“ So setze er darauf, dass sich Urlauber ebenso wie alle Einheimischen an die Corona-Regeln halten.
Ähnlich sieht das auch Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). „Die Menschen waren und sind sehr diszipliniert und halten sich an die aufgestellten Regeln. (…) Ich bin überzeugt, dass die Menschen sich über das Himmelfahrtswochenende ebenso diszipliniert verhalten werden“, sagte sie dem RND. „Unsere Polizei wird die zuständigen kommunalen Behörden wie in den vergangenen Monaten auch bei den Kontrollen unterstützen.“
Strengere Regeln in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern gelten zum Himmelfahrtswochenende strengere Regeln. Einige Landkreise meldeten zu Beginn der Woche noch Inzidenzen von mehr als 100. Das Bundesland erlaubt daher nur vollständig geimpften Tagesausflüglern und Zweitwohnungsbesitzern aus anderen Bundesländern die Einreise. Tourismusbetriebe und Gastronomie sind geschlossen – auch Einheimische dürfen keine Übernachtungen buchen. Am Dienstag berät das Kabinett in Schwerin allerdings über weitere Öffnungen in der Gastronomie- und Tourismusbranche.
Der Innenminister des Landes, Torsten Renz, erklärte gegenüber dem RND: „Himmelfahrt wird auch in diesem Jahr eine Herausforderung für die zuständigen Ordnungsbehörden und die Landespolizei in Mecklenburg-Vorpommern.“ Noch sei die Infektionsgefahr nicht gebannt. „Wir alle müssen darauf achten, dass die bisherigen Erfolge der Pandemiebekämpfung nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.“
Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern würde vor allem an den touristischen Hotspots, aber auch auf auch dem Wasser die Einhaltung der geltenden Regeln der Corona-Landesverordnung genau im Blick behalten. „So sehr wir uns alle auf einen freien Tag oder ein verlängertes Wochenende freuen, den Himmelfahrtstag 2021 werden wir leider noch nicht so genießen können, wie wir es kennen.“
Die Polizeistellen des Bundeslandes haben an die Menschen appelliert, sich am Wochenende verantwortungsbewusst zu verhalten. Bisher seien in den Präsidien Neubrandenburg und Rostock zwar keine Veranstaltungen zum „Herrentag“ angemeldet, man erwarte aber die üblichen Zusammenkünfte, sagte eine Polizeisprecherin am Montag zur Deutschen Presse-Agentur. Erfahrungsgemäß spiele Alkohol eine große Rolle. Die Sprecherin sagte, dass die üblichen Abstands- und Hygieneregeln weiter gelten, zu denen auch die Kontaktbeschränkungen von Haushalten und ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit gehörten. Wie in jedem Jahr werden mehr Beamte als üblich im Einsatz sein.