Lehrerverband warnt vor Quarantäneverkürzung: „Bumerang für den Schulbetrieb“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/XX25WJHL7FBS5DTP5H3PE37FYY.jpeg)
Ein Schüler beim Corona-Test in der Schule (Symbolfoto). Der Deutsche Lehrerverband hat eine diskutierte Quarantäneverkürzung für Lehrkräfte kritisiert.
© Quelle: Peter Kneffel/dpa
Berlin. Der Deutsche Lehrerverband hat sich mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz kritisch zur diskutierten Quarantäneverkürzung geäußert und auf die Gefahren hingewiesen.
„Eine unangemessen große Verkürzung der Quarantänezeiten könnte sich als Bumerang auch für den Schulbetrieb erweisen, wenn dadurch die Gefahr der Ansteckung steigt und nicht fällt“, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Vor allem befürchten wir, dass ähnlich wie im Dezember die notwendige Kontaktrückverfolgung wegen Überlastung der Gesundheitsbehörden nicht mehr stattfindet.“
Verstärkt notwendige Quarantänemaßnahmen würden dann gar nicht oder verspätet ergriffen. Meidinger ergänzte: „Immerhin haben wir es mit einer Virusvariante zu tun, die erheblich ansteckender ist.“
Meidinger: Kommunen sollen Fördergelder für Luftfilter nutzen
Angesichts der Kultusministerrunde am Mittwoch rief Meidinger zudem die Kommunen auf, die Fördermittel für Luftfilter abzurufen. Der Verbandspräsident sagte dem RND: „Wir erwarten, dass die Kultusministerkonferenz nochmals einen Appell an die Schulträger richtet, endlich die vorhandenen Fördermittel für Raumluftfilteranlagen abzurufen.“
Bei der Frage, wie Schulunterricht angesichts der neuen Omikron-Variante stattfinden kann, plädierte Meidinger für die Einführung eines Dreiphasenmodells wie in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bundesland hatte das Modell entwickelt, wonach der Unterricht je nach Verfügbarkeit von Lehrkräften unterschiedlich stattfinden kann.
Man wisse noch nicht, wie heftig die Omikron-Variante Deutschland treffen werde, sagte Meidinger. Sollte das Infektionsgeschehen stark zunehmen, brauche es ein „differenziertes Reagieren, angefangen bei einer qualifizierten Maskenpflicht hin zu täglichen Testungen, vorübergehender Aussetzung der Präsenzpflicht oder auch die kurzfristige Wiederherstellung des Mindestabstands“.