Mali-Einsatz des Westens: eine heillose Mission
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Französische Soldaten beim Einsatz in Mali.
© Quelle: imago images/Hans Lucas
Berlin. Die Anzeichen hatten sich zuletzt gemehrt. Mit dem Ende des Antiterroreinsatzes unseres Nachbarn Frankreich und seiner europäischen Verbündeten verdichten sie sich zur Gewissheit: Der gesamte Mali-Einsatz des Westens steht vor dem Aus. Damit ist auch der Abzug der Bundeswehr nur noch eine Frage der Zeit.
Gewiss, an den Kampfeinsätzen „Barkhane“ und „Takuba“ ist die Bundeswehr nicht beteiligt. Sie bildet unter dem Dach der Europäischen Union lediglich malische Streitkräfte aus und engagiert sich in der UN-Stabilisierungsmission Minusma. Freilich wären die Deutschen ohne französisches Drängen niemals nach Mali gegangen. Außerdem sind die Rahmenbedingungen aller Einsätze im Prinzip dieselben.
Der Westen hat es auf der einen Seite mit Islamisten zu tun, die er eigentlich zurückdrängen möchte. Er hat es auf der anderen Seite neuerdings aber auch mit einer Militärjunta zu tun, die von Wahlen nichts wissen will, russische Söldner ins Land holt und die Europäer zunehmend feindselig behandelt.
Zwischen den Fronten leben die rund 20 Millionen Malier, die mehrheitlich zwar nicht die Deutschen verachten, wohl aber die einstige Kolonialmacht Frankreich. Dass Russland jetzt mit minimalem Einsatz einen maximalen Effekt erzielt, ist da fast schon eine Randnotiz.
Das Ziel, das verarmte Mali und die gesamte Sahelzone zu stabilisieren, bleibt im Interesse der Menschen und im westlichen Eigeninteresse richtig. Nur müsste es, um das Ziel zu erreichen, mindestens zwei Anker geben: eine demokratische Regierung und den Rückhalt der Bevölkerung.
Auch müssten die Militäreinsätze von umfassender Entwicklungshilfe begleitet werden. Das alles fehlt. So wird das Engagement des Westens vor allem eines: heillos.