Markus Söder: „Bei Blackout trägt allein die Bundesregierung die Verantwortung“
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Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, befürchtet Probleme bei der Gas- und Stromversorgung.
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat große Sorge, dass Deutschland das Gas ausgeht. „Während Italien bereits den Abschluss von Gasverträgen meldet und andere Länder die Kernkraft weiterlaufen lassen oder ausbauen, hat Deutschland keine wirklich sichere Versorgungslage“, sagte Söder der „Welt am Sonntag“.
Wenn es am Ende zu einem Gasstillstand und zu einem Blackout kommt, trägt allein die Bundesregierung die Verantwortung.
Markus Söder,
Ministerpräsident von Bayern
Er zeichnete ein düsteres Bild: „Es ziehen dunkle Wolken über Deutschland auf.“ Das Land sei schlechter vorbereitet als andere europäische Staaten. Er machte aber unmissverständlich klar, dass er es besser könnte: „Der Freistaat ist nicht zuständig für Energiepolitik. Leider.“
Der Ampelregierung wirft Söder vor, sich von Prinzipien leiten zu lassen, und er kritisiert das Nein zur Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. „Es ist völlig sinnfrei, in dieser Lage auch noch auf den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke zu verzichten.“ Eine Laufzeitverlängerung würde seiner Einschätzung nach Strom für zehn Millionen Haushalte bringen und die Verstromung aus Gas entlasten. „Neben dem Gasnotstand könnte dann noch ein Blackout dazukommen.“ Das Abschalten aus rein parteipolitischen Gründen sei ein schwerer Fehler der Ampel.
Söder forderte daher, dass der Grundsatz „whatever it takes“ für die Energieversorgung gelten müsse. „Alles, was geht, an Energie zusammenbringen – und nichts weglassen oder aus ideologischen Gründen abschalten.“ Dass die Ampel mehr auf Einschränkungen, Verbote, Verzicht und kaltes Duschen setze, könne zwar im Einzelfall etwas helfen, räumte Söder ein. Aber das ist „keine ausreichende Strategie für ein Industrieland wie Deutschland“, so Söder weiter.
„Wenn es am Ende zu einem Gasstillstand und zu einem Blackout kommt, trägt allein die Bundesregierung die Verantwortung“, so die Auffassung des Ministerpräsidenten. Er kündigte an, dass sich auch Bayern stärker am Ausbau der erneuerbaren Energie beteiligen werde und eine Verdreifachung der Wind- und Fotovoltaikleistung anstrebe.
RND/scs
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