Künstliche Intelligenz des Meta-Konzerns

Neuer Facebook-Chatbot behauptet, Donald Trump sei noch immer Präsident

Der neue Chatbot des Facebook-Konzerns Meta macht Donald Trump fälschlicherweise zum Präsidenten der USA (Archivbild).

Der neue Chatbot des Facebook-Konzerns Meta macht Donald Trump fälschlicherweise zum Präsidenten der USA (Archivbild).

In der vergangenen Woche hat der Facebook-Konzert Meta einen neuen Chatbot vorgestellt. Die Entwicklung trägt den Namen „Blender Bot 3″ und ermöglicht das Chatten mit einem technischen System. Userinnen und User könnten mit dem Bot „über praktisch jedes Thema chatten“, schreibt der Meta-Konzern in einem Blogbeitrag. Der Bot durchsucht dabei das Internet nach passenden Antworten.

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Das neue „KI-Forschungsprojekt“, wie Meta den Chatbot bezeichnet, soll dabei aus den Unterhaltungen und Rückmeldungen seiner realen Unterhaltungspartnerinnen und ‑partner vor den Bildschirmen lernen. So würde sich die Qualität der Antworten des Systems laut Meta stetig verbessern. Die aktuelle Version ist eine Weiterentwicklung seines Vorgängers, „Blender Bot 2″, der im Juli 2021 online ging.

Bei der Entwicklung würden laut Meta auch die Risiken von derartigen Chatbots berücksichtigt: „Da bekannt ist, dass alle Chatbots manchmal unsichere, voreingenommene oder beleidigende Bemerkungen erzeugen, haben wir groß angelegte Studien durchgeführt, Workshops organisiert und neue Techniken entwickelt, um Schutzmaßnahmen zu schaffen“, schreibt der Konzern dazu in einer Ankündigung.

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Trotz dieser Arbeit könne die künstliche Intelligenz jedoch unhöfliche oder beleidigende Kommentare abgeben. Deshalb ruft Meta die Userinnen und User dazu auf, Feedback zu den Antworten zu geben.

US-Journalisten stellen „Blender Bot“ auf die Probe

Dass „Blender Bot“ noch eine Menge lernen muss, dokumentiert der „Wall Street Journal“-Journalist Jeff Horwitz auf Twitter. In einer Unterhaltung mit ihm behauptet das System, dass Donald Trump noch immer Präsident sei. Horwitz schreibt dazu, der Facebook-Konzern müsse seinen Chatbot zügeln.

Horwitz postet einen weiteren Chatscreenshot auf Twitter. In diesem Unterhaltungsverlauf ermuntert das System den Journalisten, Verschwörungstheorien zu folgen, weil „sie interessant sind und manche wahr sein könnten“, so der Bot. Im gleichen Zug offenbart „Blender Bot“ seine Abneigung gegenüber Donald Trump, den das System gegenüber Horwitz zuvor fälschlicherweise als noch amtierenden Präsidenten der USA ausgemacht hatte. Dazu schreibt der Journalist: „Blender Bot scheint sowohl mit Pro‑ als auch mit Anti-Trump-Nachrichten bombardiert worden zu sein.“

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Auch Max Woolf, Datenjournalist beim US-Nachrichtenportal „Buzzfeed“, testet den Bot auf Herz und Nieren. Er postet eine kuriose Unterhaltung mit dem KI-System: Woolf fragt, was der Chatbot von Meta-Chef Mark Zuckerberg halte. Die KI antwortete ihm, Zuckerberg sei ein guter Geschäftsmann, aber seine „Geschäftspraktiken sind nicht immer ethisch vertretbar“. Es sei lustig, dass er so viel Geld habe und trotzdem immer die gleiche Kleidung tragen würde, so das Programm weiter.

Wenn die jeweilige Antwort des Chatbots unbefriedigend sei, sollen die Userinnen und User diese melden, so Meta in seiner Ankündigung. Anhand dieser Daten „können wir das Modell verbessern, damit es seine Fehler nicht wiederholt“.

Man verstehe, „dass nicht jeder, der Chatbots verwendet, gute Absichten hat“, so Meta. Deshalb setze man auf Lernalgorithmen, um zwischen hilfreichen und schädlichen Antworten zu unterscheiden.

Chatbot bislang ausschließlich in den USA verfügbar

„Blender Bot“ selbst hält sich hingegen bei Fragen zu seiner Funktionsweise und Verbesserung bedeckt. Journalist Horwitz postet eine Unterhaltung, in der er das System fragt, wie es trainiert werde. Darauf antwortet dieses: „Ich weiß nicht viel darüber. Hast du andere Dinge, über die du sprechen willst?“ Laut Meta verbessere man die Fähigkeiten des Bots mit einer großen Menge öffentlich verfügbarer Sprachdaten. Bislang ist „Blender Bot“ ausschließlich in den USA im Netz abrufbar.

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Anfang 2021 sorgte ein Chatbot aus Südkorea ebenfalls für Schlagzeilen. Er musste offline gehen, da er rassistische und homophobe Nachrichten verschickt habe, berichtete die österreichische Tageszeitung „Der Standard“ im Januar 2021.

RND/lin

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