1800 statt 350 Bewohner

Migranten-Camp auf Lampedusa komplett überfüllt – Italien evakuiert Hunderte Geflüchtete

Symbolbild: Auf der italienischen Insel Lampedusa sind in einem Migranten-Camp für rund 350 Migranten laut Berichten gut 1800 Menschen gezählt worden.

Symbolbild: Auf der italienischen Insel Lampedusa sind in einem Migranten-Camp für rund 350 Migranten laut Berichten gut 1800 Menschen gezählt worden.

Lampedusa. Berichte über ein extrem überfülltes und vermülltes Flüchtlingscamp von Lampedusa haben in Italien die Debatte um den Umgang mit Migranten aus dem Mittelmeer erneut angestachelt. Nachdem am Freitag in der nur für rund 350 Migranten vorgesehenen Einrichtung laut Berichten gut 1800 Menschen gezählt worden waren, schickte das Innenministerium am Samstag ein Marineschiff, um 600 Leute von der Insel wegzubringen. Am Sonntag sollten weitere Migranten von dort auf andere Camps in Süditalien verteilt werden. Vorrang bei der Evakuierung haben laut Ministerium vulnerable Menschen.

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Bürgermeister Filippo Mannino sagte laut Nachrichtenagentur Ansa, dass das Auffanglager bis Montag komplett evakuiert werden sollte.

„Die Bilder könnten aus Libyen sein. Aber nein, das ist Italien“

Am Freitag hatte die Ex-Bürgermeisterin von Lampedusa, Giusi Nicolini, bei Facebook aktuelle Bilder und ein Video von dem Camp veröffentlicht. Darauf sind Menschen zu sehen, die auf alten Schaumstoffmatratzen zum Teil im Freien liegen, völlig überfüllte Mülleimer und bergeweise Abfall auf in den Gängen. Unter den Leuten seien schwangere Frauen und Kinder. „Die Bilder könnten aus Libyen sein. Aber nein, das ist Italien“, schrieb die Politikerin.

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Flavio Di Giacomo vom Mittelmeer-Büro der UN-Organisation für Migration (IOM) schrieb am Samstag bei Twitter von einer „Schande auf Lampedusa“. Rechte Politiker wie Lega-Chef Matteo Salvini und Giorgia Meloni von den Fratelli d‘Italia werfen der Linken und – der parteilosen – Innenministerin Luciana Lamorgese Versagen vor.

Das Innenministerium in Rom registrierte bis zum Wochenende mehr als 30.000 Menschen, die in diesem Jahr mit Booten an italienischen Küsten – darunter auch Lampedusa – angekommen sind. Die Menschen wagen die oft gefährliche Überfahrt von Nordafrika aus, weil sie sich in der EU ein besseres Leben erhoffen. Viele werden von zivilen Rettungsschiffen aufgenommen, oft kommt es zu tödlichen Unfällen.

RND/dpa

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