Weil viele keine Impfung wollen

Ministerium gibt zu: Corona-Impfstoff wird massenweise vernichtet

Ein medizinischer Mitarbeiter zieht eine Spritze mit dem Impfstoff von Novavax auf.

Ein medizinischer Mitarbeiter zieht eine Spritze mit dem Impfstoff von Novavax auf.

Berlin. Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass Corona-Impfstoff „in nicht wenigen Fällen“ vernichtet wird. Das Ministerium begründete das gegenüber der „Welt“ damit, dass die Impfstoffe weiterhin nur in Mehrdosenbehältnissen verfügbar sind, die bei Anbruch gemäß Zulassung nur wenige Stunden haltbar seien.

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„Bei der derzeitigen Geschwindigkeit der Impfkampagne ist nicht davon auszugehen, dass sich vor Ort in jedem Fall eine hinreichende Anzahl zu impfender Personen findet, um die in einem Mehrdosenbehältnis verfügbaren Impfdosen in Gänze aufzubrauchen“, teilte das Ministerium mit. Weiter hieß es: „Ein Verwurf von Impfstoff dürfte in diesem Fall derzeit in nicht wenigen Fällen erfolgen.“

Laut Impfdashboard wurden an Impfzentren, Arztpraxen, Betriebsärzte und Apotheken rund 200 Millionen Impfdosen geliefert. 86,4 Prozent wurden bis zum 8. April verimpft. Die Impfkampagne hat in den vergangenen Wochen stark nachgelassen. Am Freitag waren ganze 38 000 Dosen verabreicht worden.

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Auch Informationen zu Vernichtungen im zentralen Impfstofflager des Bundes lägen dem Bundesgesundheitsministerium vor, berichtet die „Welt“. Gründe seien unter anderem „Bruch bei Kommissionierung, Beschädigungen beim Transport (z. B. Erschütterungen, Unfälle), Flüssigkeitsverluste und das erreichte Verfallsdatum“.

Gesundheitsminister Lauterbach: „Eine klare und bittere Niederlage für die Impfpflicht“
 Karl Lauterbach bei der Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage im Haus der Bundespressekonferenz. Berlin, 08.04.2022 *** Karl Lauterbach at the press conference on the current Corona situation in the House of the Federal Press Conference Berlin, 08 04 2022 Foto:xF.xKernx/xFuturexImage

Der Bundesgesundheitsminister hatte sich nach eigenen Angaben „intensiv“ für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht eingesetzt.

Der Deutsche Hausärzteverband sprach sich dafür aus, Impfstoff „vorausschauend“ an Drittländer mit aktuellem Bedarf abzugeben. „Aktuell sehen wir leider sehr wenig Nachfrage nach Impfterminen“, sagt der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt der „Welt“. Es müsse deswegen alles dafür getan werden, „dass so wenig Impfstoff wie möglich abläuft und am Ende vernichtet werden muss“, forderte er.

RND/dpa

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