Myanmar lässt bei Amnestie auch vier ausländische Gefangene frei
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Im Rahmen einer Amnestie lässt die Militärjunta in Myanmar auch vier ausländische Häftlinge frei, darunter auch den japanischen Journalisten Toru Kubota.
© Quelle: Yuri Kageyama/AP/dpa
Bangkok. Die Militärjunta in Myanmar lässt im Rahmen einer Amnestie auch vier ausländische Häftlinge frei. Entlassen und dann abgeschoben würden der australische Wirtschaftswissenschaftler Sean Turnell, der japanische Filmemacher Toru Kubota, Vicky Bowman, die frühere britische Botschafterin in Myanmar, sowie der amerikanische Staatsbürger Kyaw Htay Oo, berichtete der Staatssender MRTV am Donnerstag. Insgesamt sollen demnach 5774 Gefangene freikommen, darunter auch elf bekannte Persönlichkeiten aus Myanmar.
16.232 Menschen seit Februar 2021 aus politischen Gründen verhaftet
Die Inhaftierung der Ausländer hatte für zusätzliche Spannungen zwischen Myanmars Militärjunta und deren Regierungen gesorgt. Nach Angaben der Gefangegenhilfsorganisation AAPP sind seit der Machtergreifung des Militärs im Februar 2021 16.232 Menschen aus politischen Gründen verhaftet worden. 13.015 von ihnen waren demnach am Mittwoch vor der Amnestie noch in Haft.
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Der 58-jährige Turnell, Professor für Ökonomie an der Macquarie University in Sydney und Berater der gestürzten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi, war von Sicherheitskräften in einem Hotel in Yangon festgenommen worden. Im September wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er gegen das Geheimhaltungsgesetz und sowie gegen das Einwanderungsgesetz von Myanmar verstoßen haben soll.
Der 26-jährige Dokumentarfilmer Kubota wurde Ende Juli von Polizisten in Zivil in Yangon festgenommen, nachdem er Bilder und Videoaufnahmen von einer kleinen Protestaktion gegen die Machtübernahme des Militärs im Jahr 2021 gemacht hatte. Er wurde im Oktober wegen angeblicher Aufwiegelung durch Teilnahme an der Kundgebung sowie anderer Vorwürfe zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Die 56 Jahre alte Bowman und ihr myanmarischer Ehemann waren im August ebenfalls in Yangon verhaftet worden. Gegen sie wurde im September eine einjährige Haftstrafe verhängt, weil sie es versäumt haben soll, ihren Wohnsitz anzumelden.
Der in den USA eingebürgerte Kyaw Htay Oo kehrte Medienberichten zufolge 2017 in sein Heimatland zurück. Im September 2021 wurde er wegen Terrorvorwürfen verhaftet.
RND/AP