Nach dritter Verhandlungsrunde: Russland und Ukraine halten an humanitären Korridoren fest
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07.03.2022, Belarus, Brest: Das von der belarussischen Staatsagentur BelTA verbreitete und von AP zur Verfügung gestellte Bild zeigt die Unterhändler in den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland in Angesicht der Invasion Wladimir Putins in die Ukraine. Russland und die Ukraine wollen auch nach ihrer dritten Verhandlungsrunde an humanitären Korridoren in umkämpften Gebieten festhalten. Während der ukrainische Unterhändler von „positiven Ergebnissen“ spricht, zeigt sich die russische Seite von den Verhandlungen enttäuscht. Beide Parteien kündigten an, die Beratungen fortzusetzen.
© Quelle: Uncredited/BelTA/AP/dpa
Kiew/Moskau. Russland und die Ukraine haben nach ihrer dritten Verhandlungsrunde die Absicht zur Schaffung humanitärer Korridore in den umkämpften Gebieten bekräftigt. Es gebe kleine positive Schritte bei der Verbesserung der Logistik für die humanitären Korridore, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Montag. Der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski sagte, dass es an diesem Dienstag einen neuen Anlauf geben solle, um die Menschen über die Korridore in Sicherheit zu bringen. Er zeigte sich insgesamt aber enttäuscht von dem Treffen.
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„Die Erwartungen wurden nicht erfüllt“, sagte Medinski im russischen Staatsfernsehen. Die russische Seite habe eine Reihe vorbereiteter Dokumente zu den Verhandlungen mitgebracht. Allerdings habe die ukrainische Seite nichts unterschreiben wollen, sondern die Papiere zur Prüfung mitgenommen. Medinski zufolge wird in Kürze eine neue Verhandlungsrunde erwartet, bei der die Vereinbarungen schriftlich festgeklopft werden könnten.
„Mit Blick auf den politischen Block, wozu ein Waffenstillstand und überhaupt die Beendigung der Kampfhandlungen gehören, werden die intensiven Beratungen fortgesetzt“, sagte der Ukrainer Podoljak. Es gebe aber keine Ergebnisse für eine spürbare Verbesserung der Lage. „Dennoch werden die Beratungen fortgesetzt, und wir werden ein Ergebnis erhalten.“
Russland: Ukraine soll Krim russisch und Separatistengebiete für unabhängig erklären
Die dritte Runde der Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hatte in Belarus rund drei Stunden gedauert. Die belarussische Staatsagentur Belta hatte im Nachrichtenkanal Telegram ein Bild der Delegationen an einem Tisch veröffentlicht.
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HANDOUT - 07.03.2022, Belarus, Brest: Das von der belarussischen Staatsagentur BelTA verbreitete und von AP zur Verfügung gestellte Bild zeigt Mykola Tochytskyi (l-r), stellvertretender Außenminister der Ukraine, Oleksiy Reznikov, Verteidigungsminister der Ukraine, Davyd Arakhamia, Fraktionsvorsitzender der ukrainischen Diener des Volkes, Mychajlo Podoliak, Berater des Chefs des Präsidialamtes der Ukraine, Boris Gryzlov, russischer Botschafter in Belarus, Leonid Slutsky, Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der russischen Staatsduma, Wladimir Medinskij, russischer Präsidentenberater und Leiter der russischen Delegation, Alexander Fomin, stellvertretender Verteidigungsminister, und Andrej Rudenko, stellvertretender Außenminister, die an den russisch-ukrainischen Gesprächen teilnehmen. Die dritte Runde der Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist am Abend nach rund drei Stunden in Belarus beendet. Foto: Maxim Guchek/BelTA/AP/dpa
© Quelle: Maxim Guchek/BelTA/AP/dpa
Beide Seiten hatten sich zwar bereits bei ihrem zweiten Treffen am vergangenen Donnerstag auf Fluchtkorridore verständigt. Am Wochenende waren aber gleich zwei Anläufe für Evakuierungen von Bewohnern der von Russland belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine gescheitert. Beide Seiten warfen sich vor, gegen eine vereinbarte Feuerpause verstoßen zu haben. Auch am Montag kam eine geplante Rettung von Zivilisten aus umkämpften Städten nicht voran.
Als Bedingung für eine Einstellung der Gefechte fordert Russland, die Ukraine müsse sich in ihrer Verfassung für neutral erklären. Zudem müsse Kiew die annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch sowie die Separatistengebiete als unabhängig anerkennen.
RND/dpa