Angst vor erneuter Eskalation

Nach Krawallen von Bolsonaro-Anhängern: Sicherheitsvorkehrungen in Brasília verschärft

Nach den Attacken von Bolsonaro-Anhängern werden die Sicherheitsvorkehrungen in Brasília verschärft.

Nach den Attacken von Bolsonaro-Anhängern werden die Sicherheitsvorkehrungen in Brasília verschärft.

Angesichts der Furcht vor erneuten Aktionen radikaler Anhängerinnen und Anhänger von Brasiliens Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro sind die Sicherheitsmaßnahmen in der Hauptstadt Brasília verschärft worden. „Eine Wiederholung der Ereignisse ist ausgeschlossen“, sagte der Sicherheitschef im Hauptstadtdistrikt, Ricardo Cappelli, im brasilianischen Fernsehen am Mittwoch. Demnach würden die gesamten Polizeikräfte bei möglichen aufrührerischen Akten mobilisiert. „Die Esplanade der Ministerien ist bereits für den Autoverkehr gesperrt. Es wird Barrieren, Straßensperren und Kontrollen geben“, sagte Cappelli weiter.

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Anhänger des rechten Bolsonaro hatten für Mittwochabend (Ortszeit) zu einer „Megademonstration zur Wiedererlangung der Macht“ in allen Landeshauptstädten Brasiliens aufgerufen. Viele Bolsonaro-Unterstützer wollen den Sieg des neuen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva bei der Wahl im Oktober nicht anerkennen. Weil sie wegen des knappen Wahlausgangs Betrug vermuten, fordern sie immer wieder ein Eingreifen des Militärs.

Über 700 Verdächtige in Gewahrsam

Am Sonntag hatten aufgebrachte Bolsonaro-Anhänger den Kongress, den Obersten Gerichtshof und den Regierungssitz Palácio do Planalto gestürmt und in den Gebäuden erhebliche Schäden angerichtet. Erst nach Stunden brachten die Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle. Der Sicherheitschef von Brasília wurde umgehend entlassen, die öffentliche Sicherheit in Brasília per Dekret unter Bundesaufsicht gestellt.

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Noch immer sind über 700 Verdächtige in Gewahrsam. Die Strafvollzugsverwaltung des Hauptstadtdistrikts veröffentlichte am Mittwoch die Namen von 763 Festgenommenen. Sie waren sowohl direkt nach den Angriffen auf den Kongress, den Regierungssitz und den Obersten Gerichtshof als auch bei der Auflösung eines Zeltlagers von Bolsonaro-Anhängern vor dem Hauptquartier der Streitkräfte in Brasília festgesetzt worden.

Ob es sich bei der nun veröffentlichten Liste um alle Verdächtigen handelt, die sich weiterhin in Gewahrsam befinden, war zunächst unklar. Insgesamt hatte die Polizei mindestens 1500 Menschen festgenommen. Mehrere Hundert direkt bei den Krawallen Festgenommene wurden in verschiedene Gefängnisse gebracht, rund 1200 Bolsonaro-Unterstützerinnen und ‑Unterstützer aus dem Protestcamp zur Akademie der Bundespolizei, um ihre Personalien festzustellen. Danach wurden zahlreiche Menschen wie Mütter von kleinen Kindern und ältere Personen aber wieder auf freien Fuß gesetzt.

RND/dpa

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