Nach Kritik: Kardinal Marx verzichtet auf Bundesverdienstkreuz

Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising und früherer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising und früherer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

München/Berlin. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx verzichtet auf das Bundesverdienstkreuz, nachdem Missbrauchsopfer die geplante Verleihung kritisiert hatten. Wie ein Sprecher des Erzbistums von München und Freising mitteilte, richtete Marx am Dienstag per Brief eine entsprechende Bitte an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Auszeichnung hätte am Freitag in Berlin überreicht werden sollen. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ über den Verzicht berichtet.

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Den Angaben zufolge dankte Marx für die „hohe Ehre der Verleihung“, an der das Staatsoberhaupt „auch in Reaktion auf die öffentliche Kritik wertschätzend und wohlwollend“ festgehalten habe.

Der Betroffenenbeirat im Erzbistum Köln hatte am Montag an den Bundespräsidenten appelliert, die Auszeichnung vorerst nicht vorzunehmen. Der Vorwurf der Vertuschung sei bei Marx „noch längst nicht ausgeräumt“, verschiedene Untersuchungen dazu seien noch nicht abgeschlossen, so der Beirat, der die Opfer sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester vertritt. Für Betroffene wäre die Ehrung kaum zu ertragen. „Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Kardinal Marx darf nur erfolgen, wenn eindeutig nachgewiesen ist, dass er sich keiner Vertuschung schuldig gemacht und keine Aufklärung ver- oder behindert hat“, hatte stellvertretend Peter Bringmann-Henselder, Mitglied im Betroffenenbeirat, gefordert.

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Marx ist seit 2008 Erzbischof von München und Freising. Von 2014 bis 2020 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

RND/dpa

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