Nach sieben Monaten: Twitter-Sperre in Nigeria aufgehoben
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Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari hat die Sperre des Kurznachrichtendienstes Twitter im Land aufgehoben. (Archivbild)
© Quelle: Michael Kappeler/dpa
Frankfurt a.M., Abuja. Die nigerianischen Behörden haben nach mehr als sieben Monaten die Sperrung von Twitter aufgehoben.
Ein Sprecher von Präsident Muhammadu Buhari teilte am Donnerstag in dem sozialen Netzwerk mit, der Streit zwischen Twitter und der Regierung sei beigelegt.
Twitter musste demnach zustimmen, dass es ein Büro in Nigeria eröffnet. Es reagierte zunächst nicht auf eine Kommentaranfrage. Es reagierte zunächst nicht auf eine Kommentaranfrage.
Zu den weiteren Konditionen für Twitter gehörten Abdullahi zufolge, dass das Netzwerk eine für Nigeria zuständige Vertretung ernenne, sich an Steuerverpflichtungen halte und Gesetze und Kultur des Landes anerkenne.
Tweet von Präsident offenbar Auslöser
Nigeria hatte Anfang Juni alle Aktivitäten des Diensts für Nutzer in Afrikas bevölkerungsreichstem Land gesperrt. Auslöser war offenbar ein umstrittener Tweet von Präsident Buhari, der von Twitter entfernt wurde, weil er gegen die Regeln des sozialen Netzwerks verstoßen habe. Details zu der Lösung zwischen der Regierung und dem US-amerikanischen Konzern wurden nicht bekannt.
Buhari (78) hatte unter anderem in einer Äußerung, die als Drohung gegenüber Unabhängigkeitsbestrebungen im Südosten verstanden wurde, erklärt, dass Unruhestiftern in einer Sprache geantwortet würde, die sie verstünden. Dabei bezog er sich auf den Bürgerkrieg von 1967 bis 1970 in der Biafra-Region. Nach Beschwerden von Nutzern entfernte Twitter den Tweet.
Die nigerianische Regierung hatte keine genauen Gründe für die Sperre genannt. Wenige Wochen zuvor hatte Twitter angekündigt, seine Afrika-Zentrale nicht in Nigeria, sondern im Nachbarland Ghana einzurichten.
RND/epd/AP