Nicaragua: Präsident beschimpft Bischöfe als „Terroristen“
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Daniel Ortega, Präsident von Nicaragua (Archivbild)
© Quelle: Alfredo Zuniga/AP/dpa
Managua. Der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega hat katholischen Bischöfe des Landes als Terroristen bezeichnet. „In jedem anderen Land der Welt würden sie vor Gericht gestellt“, sagte Ortega am Montag (Ortszeit) im Radio.
Sein Vorwurf bezog sich offenbar auf Gespräche zwischen seiner Regierung und der Opposition nach Protesten im Frühjahr 2018. Dabei hatten einige Bischöfe vermittelt und die Bischofskonferenz hatte einen Plan für mehr Demokratie vorgelegt.
„Die Bischöfe haben das im Namen der Terroristen unterzeichnet, im Dienst der Yankees“, sagte Ortega dazu. „Diese Bischöfe sind auch Terroristen.“ Nach dem Scheitern der Gespräche ging die Regierung brutal gegen die Proteste vor. Bei Zusammenstößen kamen mindestens 325 Menschen ums Leben. Mehr als 52.000 flohen nach Angaben der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte ins Ausland.
Oppositionspolitiker festgenommen
Außerdem erhebt die Regierung vor den Wahlen am 7. November alle möglichen Unterstellungen gegen Bürgerrechtsgruppen, Medien und die Opposition, unter anderem wegen angeblicher Geldwäsche. Ortega bewirbt sich für eine vierte Amtszeit in Folge.
RND/AP