„So schnell wie möglich“: Siemens Energy will Nord-Stream-1-Turbine zum Einsatzort bringen
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Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 1 und der Übernahmestation der Ferngasleitung OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung) in Lubmin. Die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1, durch die seit 2011 russisches Erdgas nach Deutschland fließt, wird wegen planungsmäßiger Wartungsarbeiten für etwa zehn Tage abgeschaltet.
© Quelle: Jens Büttner/dpa
München. Siemens Energy will die in Kanada gewartete Turbine für die Gasleitung Nord Stream 1 „so schnell wie möglich zu ihrem Einsatzort“ bringen.
Die politische Entscheidung der kanadischen Regierung sei für die Ausfuhrgenehmigung ein „notwendiger und wichtiger erster Schritt“, erklärte ein Sprecher am Montag auf Nachfrage. „Aktuell arbeiten unsere Experten mit Hochdruck an allen weiteren formalen Genehmigungen und der Logistik; dabei handelt es sich unter anderem um Vorgänge, die der Export- und Importkontrolle unterliegen.“
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Nähere Angaben zum Zeithorizont für die Lieferung machte Siemens Energy nicht. Das fragliche Gerät ist eine sogenannte aeroderivative Gasturbine. Diese können angesichts ihrer geringeren Größe - wenn notwendig - auch per Flugzeug transportiert werden.
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Der russische Energiekonzern Gazprom hatte Mitte Juni seine Gaslieferungen nach Deutschland durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 reduziert und auf Verzögerungen bei der Reparatur von Gasverdichtern verwiesen. Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hatte daraufhin mitgeteilt, dass eine in Kanada überholte Gasturbine aufgrund der Russland-Sanktionen derzeit nicht aus Montréal zurückgeliefert werden könne. Am Samstag kam nun vom für Bodenschätze zuständige kanadischen Minister Jonathan Wilkinson die Ankündigung, dass es eine „eine zeitlich begrenzte und widerrufbare Erlaubnis“ geben werde, die Turbine nach Deutschland zu schicken.
Geht Nord Stream 1 wieder ans Netz? Bundesnetzagentur spricht von unterschiedlichen Signalen aus Moskau
Russland hatte am Freitag angekündigt, im Fall einer Rückkehr seiner reparierten Gasturbine aus Kanada die Energielieferungen durch die gedrosselte Ostseepipeline Nord Stream 1 wieder hochfahren zu wollen. Der Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller sprach am Montag im ZDF Morgenmagazin allerdings von unterschiedlichen Signalen aus Moskau zu künftigen Gas-Lieferungen durch die Pipeline.
Aktuell ist Nord Stream 1 für Wartungsarbeiten abgeschaltet. Diese sind laut Betreibergesellschaft bis zum 21. Juli angesetzt.
RND/dpa