Nord-Stream-Lecks: Deutschland ermittelt ohne Dänemark und Schweden
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Auf diesem von den dänischen Streitkräften zur Verfügung gestellten Foto sind Blasen und Strudel auf der Wasseroberfläche über einem Gasleck in der Ostsee zu sehen. (Archivbild)
© Quelle: Rune Dyrholm/Armed Forces of Den
Berlin. Für die Untersuchung der Explosionen an den Ostseepipelines wird es nach Angaben der Bundesregierung keine gemeinsame Ermittlungsgruppe geben. Auch ohne ein solches „Joint Investigation Team“ würden Ergebnisse der Untersuchungen aber mit Partnern geteilt, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin.
Auf die Frage, warum die gemeinsam mit Schweden und Dänemark geplante Ermittlungsgruppe nicht zustande komme, sagte sie, das könne sie „an dieser Stelle nicht sagen“. Der „Spiegel“ hatte berichtet, Schweden habe dies abgelehnt und damit begründet, dass die Sicherheitseinstufung seiner Ermittlungsergebnisse zu hoch sei, um diese mit anderen Staaten zu teilen.
Vier Unterwasser-Lecks an Nord-Stream-Pipelines
Ende September waren nach Angaben von Behörden insgesamt vier Unterwasser-Lecks an den beiden Nord-Stream-Pipelines festgestellt worden, aus denen tagelang enorme Mengen an Gas austraten. Die Lecks befinden sich in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm teils in dänischen, teils in schwedischen Gewässern.
Die EU und die Nato gehen von Sabotage aus. Der Kreml hatte Spekulationen über eine russische Beteiligung als „dumm und absurd“ zurückgewiesen. Der russische Präsident Wladimir Putin selbst hatte von einem „internationalen Terroranschlag“ geredet und angedeutet, dass aus seiner Sicht die USA dahinter stecken könnten.
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Warum der Einsatz der deutschen Ermittler in der Ostsee so schwierig ist
Wie die Lecks an den Pipelines von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 entstanden sind, versuchen nicht nur deutsche Ermittler zu klären. Bundespolizei, Generalbundesanwaltschaft und Bundeswehr sind mittlerweile von dem Einsatz zurück. Einfach war er nicht.
An den Untersuchungen ist von deutscher Seite auch die Marine beteiligt. Erkenntnisse wurden international geteilt, auch ohne gemeinsame Ermittlungsgruppe, sagte die Sprecherin des Bundesinnenministeriums. Sie ergänzte: „Der Unterschied ist, glaube ich, im Wesentlichen die Struktur, also bildet man eine Gruppe, wo Leute wirklich gemeinsam sitzen, oder tauscht man sich eng aus.“
RND/dpa