KfW-Hilfe für Ukraine-Geschäfte nur wenig gefragt
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Das Logo der KfW an der Zentrale der KfW Bankengruppe.
© Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa
Frankfurt/Main. Die Nachfrage der deutschen Wirtschaft nach dem KfW-Sonderprogramm zur Abfederung der Ukraine-Kriegsfolgen hält sich aktuell in Grenzen. Bislang seien weniger als 100 Millionen Euro in Anspruch genommen worden, berichtete KfW-Chef Stefan Wintels am Mittwochabend in Frankfurt. „Das ist grundsätzlich erst einmal beruhigend.“
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Die Situation könne sich allerdings täglich ändern. „Einer dieser Faktoren wäre ein Gasembargo.“ Die Bundesregierung hat für Firmen, die durch die Folgen des Ukraine-Kriegs belastet sind, ein Hilfspaket beschlossen. Dazu zählt ein Sonderkreditprogramm über die staatliche Förderbank.
Wintels zufolge gibt es aktuell keine Überlegungen für ein umfassendes Programm im Stil der Corona-Hilfen, um einen möglichen Einbruch der deutschen Wirtschaft infolge eines Gasembargos abzufedern. Das befristete Corona-Hilfsprogramm habe den Unternehmen mehr Zeit zur Anpassung in der Pandemie geben sollen.
Jetzt stehen wir möglicherweise vor epochalen Veränderungen und möglicherweise auch energiepolitisch vor nachhaltig höheren Energiekosten.
Stefan Wintels, KfW-Chef
„Jetzt stehen wir möglicherweise vor epochalen Veränderungen und möglicherweise auch energiepolitisch vor nachhaltig höheren Energiekosten“, sagte der seit Anfang Oktober 2021 amtierende KfW-Chef. Es stelle sich die Frage, wo der Staat diese strukturellen Veränderungen abfedern, unterstützen oder mildern könne.
Zufriedenstellendes Ergebnis“ der Förderbank
Der frühere Citigroup-Manager rechnet mit einem „zufriedenstellenden Ergebnis“ der Förderbank im zweiten Quartal. Zu Jahresbeginn war der Gewinn des Instituts auf 60 Millionen Euro geschrumpft nach 569 Millionen Euro im ersten Quartal 2021.
Der Rückgang resultierte maßgeblich aus den negativen Folgen des Ukraine-Krieges von insgesamt minus 391 Millionen auf das Bewertungsergebnis. Das Zahlen für das zweite Vierteljahr will das Institut, das dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört, am 10. August veröffentlichen.
Der Start bei der Förderbank sei ihm leicht gemacht worden, berichtete der ehemalige Investmentbanker. „Ich bin aus meiner Sicht angekommen.“
RND/dpa