Warnschuss aus dem Kreml: Russland droht G7 mit Öllieferstopp bei Preisdeckel
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„Freundschaft – Druschba“ steht auf dem Gelände der PCK-Raffinerie in Schwedt auf der Erdölleitung aus Russland.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp
Moskau hat den Westen erneut vor einer Preisobergrenze für russisches Öl gewarnt. Allein die Idee, die Ölpreise zu deckeln, sei absurd, sagte der für den Energiebereich zuständige stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak nach Angaben der Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Ländern, die eine Preisobergrenze für Energielieferungen aus Russland unterstützen, werde Russland kein Öl mehr liefern, sagte Nowak demzufolge.
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Versuche, in die Marktmechanismen einer so wichtigen Industrie einzugreifen, würden den Sektor destabilisieren und eine Bedrohung für den gesamten Ölmarkt darstellen, so Nowak weiter. Dies wiederum könne die Energiesicherheit der ganzen Welt gefährden. „Die europäischen und amerikanischen Verbraucher werden dafür in erster Linie bezahlen.“
G7 plant Preisdeckel für russisches Öl
Die G7-Staaten hatten sich übereinstimmenden Berichten zufolge beim Gipfel in Elmau Ende Juni darauf verständigt, einen Preisdeckel für russisches Öl auszuarbeiten. Planungen sehen vor, Russland dazu zu zwingen, Öl künftig für einen deutlich niedrigeren Preis an große Abnehmer wie Indien zu verkaufen. Dies könnte funktionieren, indem der Westen Dienstleistungen wie Versicherungen für Öltransporte an die Einhaltung des Preisdeckels knüpft. Mit der Obergrenze soll einerseits dafür gesorgt werden, dass Russland nicht länger von Preisanstiegen auf dem Energiemarkt profitiert. Anderseits soll sie weltweit zu einer Entspannung auf den Ölmärkten beitragen.
Russland hatte bereits im Juli angekündigt, Länder, die den Ölpreis deckeln, nicht mehr zu beliefern.
RND/seb/dpa