„Weniger Drag Queens und mehr Chuck Norris“

Orbán wirbt vor Trump-Anhängern für Schulterschluss

Viktor Orban sucht in Dallas Gleichgesinnte und wird fündig.

Viktor Orban sucht in Dallas Gleichgesinnte und wird fündig.

Brüssel. Er nahm kein Blatt vor den Mund, sondern blies aus vollen Backen zum Sturm auf die Institutionen. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán absolvierte am Donnerstagabend im texanischen Dallas einen bemerkenswerten Auftritt. Bei einem Treffen von US-Konservativen forderte Orbán einen transatlantischen Schulterschluss zwischen den Anhängern des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und europäischen Politikern seines Schlages.

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„Wir sollten unsere Kräfte bündeln“, sagte Orbán. Dann könne es gelingen, im Jahr 2024 bei den nächsten Präsidentschaftswahlen einen starken politischen Führer in Washington zu bekommen und zugleich auch das Europaparlament den progressiven Kräften zu entreißen.

Beides sei dringend nötig, behauptet Orbán. Denn es herrsche ein Krieg zwischen jenen, die sich – wie er – für Freiheit, Unabhängigkeit und Souveränität einsetzten, und der anderen Seite, die Migration unterstütze und Begrifflichkeiten wie Familie und Nation mit Füßen trete. „Das ist ein Kulturkrieg“, sagte Orbán: „Die Globalisten sollen zur Hölle gehen.“ Im Livestream aus Texas war zu sehen, dass diese Botschaft Orbáns bei den US-Konservativen gut ankam.

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Der sogenannten „Conservative Political Action Conference (CPAC)“ kommt in diesem Jahr in den USA besondere Bedeutung zu. Denn im November werden Teile des Repräsentantenhauses und des Senats neu gewählt. Den Demokraten von US-Präsident Joe Biden droht eine herbe Wahlschlappe.

Wahlkampf für Trump: „Nur starke politische Führer können Frieden machen“

Ohne Trump beim Namen zu nennen, rief Orbán dazu auf, in zwei Jahren eine starke Persönlichkeit ins Weiße Haus zu wählen. Nur so könne auch der Krieg in der Ukraine beendet werden. „Ohne Gespräche zwischen Amerika und Russland wird es niemals Frieden in der Ukraine geben“, rief der ungarische Regierungschef in den Saal hinein. „Nur starke politische Führer können Frieden machen“, sagte Orbán, der sich selbst als „altmodischen Freiheitskämpfer“ bezeichnete.

Orbán schien sich sichtlich wohl zu fühlen in Dallas. In der EU, wo er regelmäßig gemeinsame Entscheidungen blockiert und von seinen Kritikern als korrupter Politiker mit Hang zur Autokratie bezeichnet wird, bekommt er selten so viel Beifall.

Der Bad Boy aus der EU kam gut an in Texas. Orbán strotzte vor Selbstbewusstsein und lobte seine Politik über den grünen Klee. Er sei der einzige Regierungschef in der EU, der sich hartnäckig gegen illegale Migration stelle, sagte er. Da könnten die „Eierköpfe in Brüssel“, wie er die Mitarbeiter der EU-Kommission nannte, machen, was sie wollten, so Orbán: „Wir werden niemals aufgeben.“

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Wunsch nach Mauern und Mut zur Intoleranz: Orbán trifft auf Gleichgesinnte

Er habe eine Mauer an der Grenze zu Serbien errichten lassen. Die funktioniere, behauptete Orbán. Seither komme kein illegaler Migrant mehr ins Land. Der Beifall der Trump-Anhänger war ihm in diesem Punkt sicher. Die US-Republikaner sehen – wie der Redner aus Budapest – in einer Mauer an der Grenze zu Mexiko ein probates Mittel gegen Migration.

Auch seine Familienpolitik sei vorbildlich, sagte Orbán. In Ungarn sei mittlerweile unumstritten, dass eine Ehe die Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau sei. Eine Familie bestehe aus einer Mutter, „die eine Frau ist“, und einem Vater, „der ein Mann ist“.

Orbán ritt einen Frontalangriff auf die Gesellschaften, in denen andere Familienmodelle akzeptiert werden. Er sagte: „Wir brauchen weniger Drag Queens und mehr Chuck Norris.“

Treffen mit Donald

Bemerkungen, die als rassistisch ausgelegt werden könnten, verkniff sich Orbán bei seinem Auftritt in Texas. „Ein christlicher Politiker kann niemals ein Rassist sein“, behauptete er. Vor einigen Tagen hatte Orbán bei einer Rede in Rumänien eine „gemischtrassige Welt“ in vielen Ländern der EU beklagt. In Ungarn sei das anders und müsse auch so bleiben. Das hatte ihm viel Kritik in der EU eingebracht.

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Um US-Präsident Biden machte Orbán bei seiner Reise in die USA übrigens einen weiten Bogen. Mit Trump traf er sich auf dessen Anwesen im US-Bundesstaat New Jersey.

Trump dürfte die Rede Orbáns gut gefallen haben. Seine Anhänger jedenfalls sind schon einmal inhaltlich eingestimmt auf den Auftritt des ehemaligen Präsidenten in Texas. Der ist für Samstag geplant.

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