Krieg gegen Ukraine

Ostermärsche: mehr Teilnehmer erwartet

Szene vom Ostermarsch 2021 in Dortmund.

Szene vom Ostermarsch 2021 in Dortmund.

Berlin. Die Organisatoren der diesjährigen Ostermärsche rechnen mit mehr Zulauf als in den Vorjahren. „Wir haben deutlich mehr Veranstaltungen im Kalender als in den letzten beiden Jahren“, sagte der Ostermarsch-Koordinator des Netzwerks Friedens­kooperative, Kristian Golla, dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND). „Das hat mit Corona und der politischen Lage zu tun.“ Bereits in den letzten fünf Jahren vor Beginn der Corona-Pandemie habe es „ein wachsendes Interesse“ gegeben, fügte er hinzu. „Jetzt macht der Krieg in der Ukraine betroffen und mobilisiert.“

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Golla zufolge gibt es 47 offizielle Aufrufe zu Ostermärschen; darüber hinaus fänden aber auch noch Ostermärsche ohne Aufrufe statt. Insgesamt zähle das Netzwerk über Ostern 118 Termine. Er betonte zugleich: „Die Ostermärsche sind nicht der Zählappell der Friedensbewegung. Für mich ist das Wichtige an den Ostermärschen, dass sie kontinuierlich stattfinden.“

Friedensnetzwerk sitzt in Bonn

Einen durchweg einheitlichen Blick auf den Ukraine-Krieg gebe es nicht, sagte der Ostermarsch-Koordinator dem RND weiter, denn die Ostermärsche seien plural organisiert. Er persönlich finde aber: „Krieg ist nicht die Lösung. Deshalb ist das Thema jetzt, wie man die Kriegshandlungen beenden kann. Man muss mit Putin Frieden machen; er ist der Akteur. Rüstungsexporte verlängern Konflikte eher.“ Ohnehin könne man von der Friedensbewegung nicht verlangen, dass sie für Waffen­lieferungen eintrete. Das Netzwerk Friedens­kooperative mit Sitz in Bonn entstand nach eigenen Angaben 1989 aus dem Koordinierungs­ausschuss der Friedens­bewegung und versteht sich als Service- und Informationsbüro. Es besteht aus drei hauptamtlichen Mitarbeitern und einem ehrenamtlichen sowie Praktikanten.

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Jakob Blasel, im Bundestags­wahlkampf 2021 Kandidat der Grünen in Schleswig-Holstein und Aktivist bei Fridays for Future, sagte dem RND, die Klimaschutz­bewegung beteilige sich zwar vielfältig an Friedens­demonstrationen, fuhr aber fort: „Ich habe von keiner lokalen Gruppe gehört, die zu Ostermärschen aufruft.“ Dass es darüber keine Debatte gebe, zeige vielleicht „ein bisschen, wie relevant Ostermärsche noch sind“. Es sei „toll, wenn sich Leute für Frieden einsetzen“, so der 21-Jährige. „Aber das Format ist ein bisschen egal.“

Fridays for Future zurückhaltend

In der Sache habe sich Fridays for Future mehrfach für ein Embargo von Energie­lieferungen aus Russland ausgesprochen, um das „krasse Leid“ in der Ukraine zu beenden. „Wir dürfen keine fossilen Energien mehr importieren“, sagte Blasel. „Das würde Russland am härtesten treffen.“ Auch müsse man „darüber reden, wie wir fossile Energien einsparen können“ – etwa durch ein Tempolimit – sowie dafür sorgen, dass diese und andere Krisen für einen Umstieg auf erneuerbare Energien genutzt würden. Zum Thema Waffen­lieferungen habe die Bewegung hingegen keine Position formuliert.

Die Umwelt­bewegung ist anders als die Friedens­bewegung in den letzten Jahrzehnten immer stärker geworden. Sie verfügt nach Einschätzung von Experten zudem über mehr Geld und mehr Personal.

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