Passauer Bischof verwundert über Papst-Falschaussage im Missbrauchsgutachten

Stefan Oster (r.), Bischof von Passau, ist erstaunt über die Aussage von Benedikt XVI.

Stefan Oster (r.), Bischof von Passau, ist erstaunt über die Aussage von Benedikt XVI.

Passau. Nach dem Münchner Missbrauchsgutachten zeigt sich der Passauer Bischof Stefan Oster verwundert über eine Erklärung des emeritierten Papstes Benedikt und übt Kritik an der katholischen Kirche. „Natürlich ist solch ein menschliches und institutionelles Versagen durch nichts zu rechtfertigen. Vor allem, dass die Betroffenen in der Vergangenheit so wenig im Blick waren“, sagte Oster der „Passauer Neuen Presse“ (Dienstag).

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Der Bischof wundere sich über die Erklärung des emeritierten Papstes Benedikt zum Missbrauchsgutachten. „Ich frage mich natürlich, wie diese 82-seitige Stellungnahme, die seine Unterschrift trägt, entstanden ist“, so Oster. Er habe Benedikt als grundehrlichen Menschen kennengelernt, der auch seinen bischöflichen Wahlspruch, „Mitarbeiter der Wahrheit“ sein zu wollen, sehr ernst nehme.

Benedikt XVI. räumt Lüge ein

Benedikt hatte im Dezember zu dem am Donnerstag veröffentlichten Missbrauchsgutachten eine 82-seitige Erklärung beigesteuert. Darin bestritt er vehement, als Erzbischof von München und Freising über die Vorgeschichte eines als Missbrauchstäter verurteilten Priesters etwas gewusst zu haben. Nun räumte er am Montag ein, an einer wichtigen Stelle eine falsche Aussage gemacht zu haben.

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Benedikt habe demnach anders als in dem vorige Woche veröffentlichten Gutachten behauptet, doch im Jahr 1980 als Erzbischof von München und Freising an einer Ordinariatssitzung teilgenommen, bei der über einen Priester gesprochen wurde, der mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern auffällig geworden war.

RND/dpa

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