Wegen „Kosten-Tsunami“: Patientenschützer fordert höhere Pflegesätze
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Ob ambulant oder in einem Heim – Pflege kostet Geld. Damit es keine finanziellen Engpässe gibt, fordern Patientenschützer höhere Pflegesätze.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn
Berlin. Angesichts der Inflation und insbesondere der drastisch gestiegenen Energiepreise hat Patientenschützer Eugen Brysch die Bundesregierung aufgefordert, im dritten Entlastungspaket die Pflegebedürftigen durch einen „dynamischen Inflationsausgleich“ in der Pflegeversicherung finanziell besser auszustatten. „Der Kosten-Tsunami hat die Pflegebedürftigen in Deutschland voll erreicht“, sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Denn Tariftreuegesetz, Inflation und explodierende Energiepreise türmten sich zu einer großen Welle auf. Die stürze nun auf die hilfsbedürftigen Menschen ein. Brysch forderte: „Die Bundesregierung muss jetzt die Pflegebedürftigen vor dem Ertrinken retten. Das dritte Entlastungspaket der Koalition hat die vier Millionen Betroffenen endlich zu berücksichtigen. Ohne dynamischen Inflationsausgleich der Leistungen darf das Entlastungspaket nicht verabschiedet werden.“
Festgelegte Zuschüsse laufen der Realität hinterher
Darüber hinaus gelte es, die Pflegeversicherung zukunftssicher zu machen, verlangte Brysch. „Die aktuelle Situation zeigt, dass das geltende Modell der Unterstützung überholt ist“, argumentierte er. Bisher würden nur von der Bundesregierung festgelegte Zuschüsse gezahlt. Bei explodierenden Ausgaben liefen diese Festbeträge der Kostenrealität immer hinterher. Deshalb müsse die Pflegeversicherung zur Teilkaskoversicherung werden. So wüssten Versicherte und Pflegebedürftige von Anfang an, welcher Eigenanteil zu leisten sei.
In Deutschland leben mehr als vier Millionen Pflegebedürftige. Leistungen aus der Pflegeversicherung erhalten sie je nach Schwere ihrer Pflegebedürftigkeit. Etwa zwei Drittel der Pflegebedürftigen werden zu Hause von Angehörigen oder durch ambulante Dienste gepflegt.
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