Eingesperrte Journalisten und die Angst vor einer freien Presse
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Die Zahl der eingesperrten Journalisten zeigt die Angst der Autokraten vor einer freien Presse. (Symbolbild)
© Quelle: imago images/IPON
Um die Pressefreiheit ist es in vielen Ländern der Welt immer schlechter bestellt. Das zeigt die Jahresbilanz der Reporter ohne Grenzen mit einer erschreckenden Eindrücklichkeit. Die Organisation zählt so viele inhaftierte Journalistinnen und Journalisten wie nie zuvor. Das ist ein lautes Alarmsignal – auch für die Weltöffentlichkeit. Denn ohne die wichtige Arbeit unabhängiger Medien dringen immer weniger zuverlässige Informationen aus Autokratien und Krisengebieten zu uns.
Mindestens 533 Medienschaffende sitzen laut Reporter ohne Grenzen wegen ihrer Arbeit in Gefängnissen – vor allem in China, Myanmar, Iran, Vietnam und Belarus. Viele Journalisten und Journalistinnen wurden etwa seit dem Ausbruch der landesweiten Proteste im Iran weggesperrt. Ihr Mut, dem brutalen Mullah-Regime Aufklärung entgegenzusetzen, verdient alle Anerkennung. Kritische Journalistinnen und Journalisten riskieren im Iran nicht nur ihre Freiheit, sondern ihr Leben.
Aggressive Autokraten haben Angst vor einer freien Presse
Wie aggressiv die Autokraten dieser Welt gegen unabhängige Medien vorgehen, zeigt, welche Angst sie vor einer freien Presse haben. Eine uninformierte Bevölkerung lässt sich einfacher in Schach halten. Und je weniger Informationen über Verbrechen gegen die eigene Zivilbevölkerung nach außen dringen, desto schwerer fällt es der internationalen Gemeinschaft, Maßnahmen gegen autokratische Regime zu ergreifen.
Noch nie so viele Journalisten in Haft
Die Lage für Medienschaffende hat sich in einigen Ländern noch einmal verschärft.
© Quelle: dpa
Die Rechercheure und Reporterinnen, die Regierungen wie der iranischen, der chinesischen, oder auch der russischen wachsam und kritisch auf die Finger schauen, verdienen deshalb nicht nur Anerkennung. Sie brauchen auch aktive Unterstützung aus den Demokratien dieser Welt – finanzielle Unterstützung und diplomatischen Druck. Vor allem aber brauchen sie unsere Aufmerksamkeit. Ihnen – und den Machthabern, die sie zum Schweigen bringen wollen – muss klar sein: Was immer geschieht, bleibt nicht im Verborgenen.