Neue Kriegsziele

Russische Armee will sich künftig auf „Befreiung“ des Donbass konzentrieren

March 23, 2022, Mariupol, Ukraine: A column of tanks marked with the Z symbol stretches into the distance as they proceed northwards along the Mariupol-Donetsk highway. The battle between Russian / Pro Russian forces and the defencing Ukrainian forces lead by Azov battalion continues in the port city of Mariupol. Mariupol Ukraine - ZUMAs197 20220323_zaa_s197_172 Copyright: xMaximilianxClarkex

March 23, 2022, Mariupol, Ukraine: A column of tanks marked with the Z symbol stretches into the distance as they proceed northwards along the Mariupol-Donetsk highway. The battle between Russian / Pro Russian forces and the defencing Ukrainian forces lead by Azov battalion continues in the port city of Mariupol. Mariupol Ukraine - ZUMAs197 20220323_zaa_s197_172 Copyright: xMaximilianxClarkex

Nach einem Monat Krieg gegen die Ukraine hat der russische Generalstab ungeachtet von Berichten über hohe Verluste ein positives Fazit gezogen. „Im Großen und Ganzen sind die grundlegenden Aufgaben der ersten Etappe der Operation erfüllt“, sagte der Vizechef des russischen Generalstabs, Sergej Rudskoj, am Freitag der Agentur Interfax zufolge. „Das Kampfpotenzial der ukrainischen Streitkräfte wurde erheblich reduziert, das ermöglicht es, ich betone das noch einmal, die Hauptanstrengungen auf das Erreichen des Hauptziels zu richten – die Befreiung des Donbass.“

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Nach Ansicht westlicher Militärexpertinnen und ‑experten reagieren die russischen Streitkräfte mit der Darstellung auch auf die stockenden Vorstöße auf größere Städte wie Kiew, Charkiw und Mykolajiw. Ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungs­ministeriums sagte in einem Briefing mit Journalistinnen und Journalisten mit Blick auf die russischen Truppen: „Sie sind auf den Donbass konzentriert.“ Ein russischer Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew sei derzeit nicht zu beobachten. „Sie graben sich ein, sie bauen Verteidigungs­positionen auf.“

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Der Pentagon-Vertreter sagte weiter: „Offensichtlich haben sie ihre Fähigkeit, Kiew einzunehmen, überschätzt. Und offen gesagt haben sie ihre Fähigkeit überschätzt, irgendein Bevölkerungs­zentrum einzunehmen. Und sie haben den ukrainischen Widerstand eindeutig unterschätzt.“

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den Angriff am 24. Februar unter anderem mit der Begründung angeordnet, den als unabhängig anerkannten ostukrainischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk beizustehen. Der Kreml behauptet, ukrainische Nationalisten verübten in der Region einen „Genozid“ an der russischsprachigen Bevölkerung. Dafür gibt es keine Belege.

Als weitere Ziele des Angriffs auf das Nachbarland hat Moskau unter anderem benannt: ein neutraler Status der Ukraine, die „Entmilitarisierung“ und „Entnazifizierung“ des Landes sowie die Anerkennung der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim als russisch.

Gebiet Luhansk fast vollständig unter russischer Kontrolle

Wie viele Operationsphasen vorgesehen sind, sagte Rudskoj nicht. Die „militärische Sonderoperation“, wie Russland den Krieg nennt, werde fortgesetzt, bis die von Oberbefehlshaber Putin festgelegten Aufgaben vollständig erfüllt seien. „Ursprünglich hatten wir nicht geplant, (die großen Städte) zu erstürmen, um Zerstörungen zu verhindern und Verluste unter Soldaten und Zivilisten zu minimieren“, sagte Rudskoj. Dies sei aber nicht mehr ausgeschlossen.

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Wegen Gasabhängigkeit von Russland: USA liefert mehr Gas nach Europa
European Council Summit In Brussels US President Joe Biden L and European Council President Charles Michel at European Union EU summit at EU Headquarters in Brussels on March 24, 2022. Brussels Belgium PUBLICATIONxNOTxINxFRA Copyright: xNicolasxEconomoux originalFilename: economou-notitle220324_npr9p.jpg

Die Vereinigten Staaten wollen der EU mit größeren Gaslieferungen helfen, ihre Gasabhängigkeit von Russland schnell zu reduzieren.

Inzwischen seien 93 Prozent des Gebiets Luhansk und 54 Prozent des Gebiets Donezk nicht mehr unter ukrainischer Kontrolle, sagte Rudskoj. Die ukrainischen Streitkräfte hätten gut ein Viertel ihrer zunächst knapp 60.000 Soldaten in der Gegend verloren. Der Kampf um Mariupol gehe weiter, sagte Rudskoj. Er hob auch hervor, dass in den vergangenen sieben Tagen kein Söldner mehr in die Ukraine gekommen sei, die Zahl dieser Kräfte sinke.

RND/hyd

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