Maschine hängt seit Tagen in Köln fest

Bericht: Moskau blockiert offenbar Weitertransport von Nord-Stream-1-Turbine

Das Gazprom-Logo ist auf einer Niederlassung des russischen Staatskonzerns in Sankt Petersburg zu sehen (Symbolbild).

Das Gazprom-Logo ist auf einer Niederlassung des russischen Staatskonzerns in Sankt Petersburg zu sehen (Symbolbild).

Nach wochenlangem Streit um die Herausgabe einer in Kanada gewarteten Gasturbine an Russland scheint Moskau nun den Weitertransport zu blockieren. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Bezug auf Insiderquellen. Demnach habe Russland bisher noch keine Genehmigung für den Weitertransport erteilt.

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Dem Bericht zufolge befinde sich die Turbine derzeit in Köln, dorthin wurde die zwölf Meter lange Maschine bereits am 17. Juli per Flugzeug aus Montreal geliefert. Bis sie nach Russland gelange, könnten nach Reuters-Informationen noch Tage bis sogar Wochen vergehen, denn Russland stelle die für den Import notwendigen Dokumente bisher nicht zur Verfügung. Der russische Energiekonzern Gazprom hingegen macht seinerseits ebenfalls fehlende Unterlagen für die Verzögerungen verantwortlich.

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Das Wirtschaftsministerium hat sich bisher nicht zu dem Fall geäußert. Minister Robert Habeck (Grüne) beklagte lediglich, dass die „Kabalen um die Turbine aus Kanada“ ein Beispiel für die Politisierung technischer Fragen durch Russland seien. „Man hat manchmal den Eindruck, Russland will sie gar nicht mehr zurücknehmen.“

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Die Posse um die Gasturbine für Nord Stream 1

Gazprom hatte Mitte Juni seine Gaslieferungen nach Deutschland durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 reduziert und auf Verzögerungen bei der Reparatur von Gasverdichtern verwiesen. Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hatte daraufhin mitgeteilt, dass eine in Kanada überholte Gasturbine aufgrund der Russland-Sanktionen derzeit nicht aus Montréal zurückgeliefert werden könne. Daraufhin machte sich die Bundesregierung für die Lieferung der Turbine stark.

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Die Lieferung der unter Sanktionen stehenden Turbine würde dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Begründung weniger geben, die Gasleitung nach Deutschland gedrosselt zu halten. „Ich werde der Erste sein, der für ein weiteres starkes EU-Sanktionspaket kämpfen wird, aber starke Sanktionen müssen Russland und Putin mehr schaden als unserer Wirtschaft“, sagte Habeck damals. „Deshalb bitte ich um Verständnis, dass wir Putin die Ausrede über diese Turbinen nehmen müssen.“

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Vor knapp zwei Wochen kam vom für Bodenschätze zuständigen kanadischen Minister Jonathan Wilkinson die Ankündigung, dass es eine „eine zeitlich begrenzte und widerrufbare Erlaubnis“ geben werde, die Turbine nach Deutschland zu schicken. Siemens Energy wiederum gab zuletzt an, die Turbine „so schnell wie möglich“ an ihren Einsatzort bringen zu wollen.

RND/sic/dpa

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