Atomkraftwerk mit Sprengstoff verkabelt

„Russisches Land oder verbrannte Erde“: Planen russische Truppen die nukleare Katastrophe?

Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja (Archivbild).

Ein russischer Soldat bewacht einen Bereich des Kernkraftwerks Saporischschja (Archivbild).

Russische Truppen sollen Energieeinheiten des Kernkraftwerks in Saporischschja, im Südosten der Ukraine, mit Sprengstoff verkabelt haben. Wie das ukrainische Zentrum für strategische Kommunikation und Informationssicherheit im Ministerium für Kultur und Informationspolitik auf Twitter schrieb, habe der Befehlshaber der im Kraftwerk stationierten Truppe, Generalmajor Wassiljew, erklärt, man sei „jederzeit bereit, das Kraftwerk in die Luft zu sprengen“.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Im Hinblick auf das Kernkraftwerk soll er gedroht haben, dass das „entweder russisches Land oder verbrannte Erde“ sein werde. Wassiljew soll seine Soldaten als „Befreier“ bezeichnet haben und ihnen vorgegeben haben, jeden noch so schwierigen Befehl „ehrenvoll“ ausführen zu müssen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, Inc., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Haben russische Truppen Sprengstoff im AKW installiert?

Andrij Jusow, Vertreter des ukrainischen Verteidigungsministeriums, hatte ebenfalls bestätigt, dass er Informationen erhalten habe, dass russische Truppen Sprengstoff in den Energieeinheiten des AKW installiert hätten. Jusow, der auch Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes ist, erklärte, glaubwürdigen Quellen zufolge sei der Sprengstoff im Kernkraftwerk deponiert worden, um eine erwartete ukrainische Gegenoffensive in der Region abzuwenden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Zugleich hat die russische Regierung den ukrainischen Streitkräften erneut vorgeworfen, das Gelände der Atomanlage Saporischschja beschossen zu haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Montag mit, ein ukrainischer Angriff vom Vortag habe eine Notabschaltung des Kraftwerks ausgelöst. Der Beschuss sei von Marhanez am gegenüberliegenden Ufer des Dnepr aus erfolgt.

Kraftwerk seit Monaten besetzt

Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, teilte mit, der ukrainische Angriff habe zu einem Anstieg der Strommenge und Rauchentwicklung in der Schaltanlage geführt. Feuerwehrleute hätten den Brand gelöscht und die Mitarbeitenden hätten die Leistung der Reaktoren fünf und sechs auf 500 Megawatt gesenkt. Das seit Monaten von russischen Truppen besetzte Kraftwerk geriet bereits am Samstagabend unter Beschuss. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, für den Angriff verantwortlich zu sein.

Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, warnte kürzlich, die Lage in der größten Atomanlage Europas sei außer Kontrolle. Die Art des Betriebs und die Gefechte in der Umgebung stellten eine Gefahr für die Gesundheit und die Umwelt dar.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Streit über Urheber: Atomkraftwerk Saporischschja beschossen

Die Ukraine und die USA beschuldigen Russland, das Kernkraftwerk als Schutzschild zu missbrauchen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow forderte den Westen auf, Kiew zu zwingen, die Angriffe auf die Anlage einzustellen. „Der Beschuss des Gebiets des Atomkraftwerks durch die ukrainischen Streitkräfte ist hochgefährlich“, sagte Peskow in einer Telefonkonferenz mit Reportern.

Militärgeheimdienst-Chef Juswo sagte: „Wir haben den russischen Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks gesehen.“ Wenn das nicht stimme, könne Russland als Geste des guten Willens die Kontrolle über das Kraftwerk an eine internationale Kommission und die IAEA abgeben, oder sogar an das ukrainische Militär. Russland habe eine ähnliche Taktik bereits bei der Besetzung des Atomkraftwerks in Tschernobyl angewendet, sagte er.

RND/sz/AP

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken