Umstrittener Saudi-Kronprinz besucht erstmals wieder EU
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Mohammed bin Salman (M), Kronprinz von Saudi-Arabien, wird durch Kyriakos Mitsotakis (r), Premierminister von Griechenland, vor einem gemeinsamen Treffen empfangen. Der saudische Kronprinz bin Salman befindet sich auf seiner Europa-Reise.
© Quelle: Petros Giannakouris/AP/dpa
Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman besucht zum ersten Mal seit der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi 2018 die Europäische Union. Bin Salman traf am Dienstag in Athen den griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis und wollte an der Unterzeichnung einer Reihe von bilateralen Investitions- und Verteidigungsabkommen teilnehmen.
Wir haben viele Themen, die unsere beiden Länder und die gesamte Region verändern werden.
Kronprinz Mohammed bin Salman
Er komme nicht mit leeren Händen nach Griechenland, sagte Bin Salman nach Angaben der Regierung. „Wir haben viele Themen, die unsere beiden Länder und die gesamte Region verändern werden.“
Beide Länder arbeiteten an einem Projekt, das Griechenland zu einer Drehscheibe für Europa im Bereich Wasserstoff machen werde, sagte der Kronprinz, nannte aber keine Einzelheiten. Journalisten waren nicht zu den Treffen zugelassen und hatten keine Möglichkeit, dem saudischen Prinzen Fragen zu stellen.
Khashoggi war am 2. Oktober 2018 ins saudische Konsulat in Istanbul gegangen, um Dokumente für die Heirat mit seiner Verlobten abzuholen. Er verließ das Gebäude nicht wieder.
Erst spät eingeräumt dass Khashoggi ermordet wurde
Nach längeren Dementis räumte die Führung in Riad unter internationalem Druck ein, dass Khashoggi im Konsulat bei einem schiefgelaufenen Versuch getötet worden sei, ihn in seine Heimat zurückzubringen.
In einem im vergangenen Jahr veröffentlichten Bericht des US-Geheimdienstes hieß es, der Kronprinz habe die Tötung wahrscheinlich gebilligt. Der bestreitet jegliche Beteiligung an der Bluttat.
Enge Beziehungen zu Saudi-Arabien
Griechenland hat in den vergangenen Jahren enge Beziehungen zu Saudi-Arabien aufgebaut. Die Regierung in Athen sucht Verbündete in der Region, um die Spannungen mit dem Nachbarn Türkei zu lösen, bei denen es hauptsächlich um Seegrenzen und Bohrrechte geht.
RND/AP