Schlag gegen PKK: Türkei tötet mit Drohnenangriff drei Menschen im Irak
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Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei.
© Quelle: Burhan Ozbilici/AP/dpa
Bagdad/Istanbul. Bei einem türkischen Drohnenangriff in Nähe eines Flüchtlingslagers im Irak sind kurdischen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. Das sagte Sirwan Barsani, Kommandeur der kurdischen Peschmerga, dem Nachrichtenportal Rudaw. Das irakische Präsidialamt teilte mit, der Angriff in der nordirakischen Stadt Machmur nahe Erbil sei eine „ernsthafte Eskalation, die das Leben von Bürgern sowie Flüchtlingen gefährdet“, wie die staatliche Nachrichtenagentur INA am Sonntag mitteilte.
Im von den Vereinten Nationen unterstützten Flüchtlingslager Machmur sind rund 12.000 Menschen untergebracht. Die Türkei hatte das Lager mutmaßlich bereits vor rund einem Jahr mit einer Drohne angegriffen, wobei zwei Frauen getötet wurden. Die Regierung in Bagdad bestellte daraufhin den türkischen Botschafter ein.
Erdogan: „Terror im Keim ersticken“
Auf Twitter schrieb der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Sonntag, der hochrangige Leiter der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK von Machmur, Selman Bozkir, sei „gestern vonseiten der Helden unserer Nationalen Geheimdienstorganisation neutralisiert“ worden. „Wir werden nicht zulassen, dass die verräterische und separatistische Organisation Machmur als Brutstätte des Terrors nutzt und werden weiterhin den Terror im Keim ersticken.“ Die türkische Regierung und die PKK bekämpfen sich seit Jahrzehnten.
Die PKK gilt in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation. Der seit 1984 andauernde Konflikt kostete Zehntausende Menschen das Leben. Seit dem Scheitern eines Waffenstillstands im Sommer 2015 fliegt das türkische Militär wieder regelmäßig Angriffe gegen die PKK im Nordirak und in der Südosttürkei. Die PKK wiederum verübt Anschläge.
RND/dpa