Waffenlieferungen in Ukraine

Scholz: „Deutschland kann Schwerpunkt auf Luftverteidigung und Artillerie legen“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die deutsche Rolle bei der Unterstützung der Ukraine mit schweren Waffen vor allem in der Lieferung von Luftverteidigungssystemen und Artillerie. Eine „gewisse Arbeitsteilung“ sei bei der militärischen Unterstützung sinnvoll, sagte der SPD-Politiker in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch) auf eine Frage nach seiner Haltung zur ukrainischen Bitte um deutsche Leopard-2-Kampfpanzer. „Deutschland kann einen Schwerpunkt auf Luftverteidigung und Artillerie legen.“

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Ein eindeutiges Nein zur Lieferung von Kampfpanzern kam von Scholz allerdings nicht. Der Kanzler verwies darauf, dass man sich bei den Waffenlieferungen eng mit den Verbündeten und vor allem mit den USA abstimme. „Die Lage ist dynamisch“, sagte Scholz. Er erinnerte daran, dass er sich auch vor der Lieferung deutscher Mehrfachraketenwerfer an die Ukraine mit dem Präsidenten Joe Biden abgesprochen habe. Bisher hat kein Nato-Staat moderne westliche Kampfpanzer an die Ukraine geliefert.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hatte bei seinem Treffen mit Scholz am Sonntag um die Lieferung von Leopard-2-Panzern gebeten. „Wir haben über das Thema gesprochen. Wir haben sogar vorgeschlagen, auf welche Weise Deutschland die Ukraine mit diesen Panzern versorgen kann“, sagte Schmyhal nach dem Treffen im Kanzleramt. Das Gespräch sei „absolut konstruktiv“ verlaufen. Bereits vor seinem Besuch hatte Schmyhal gesagt, die deutschen Leopard 2 und die amerikanischen Abrams-Kampfpanzer seien „die modernen Panzer, die die Ukraine auf dem Schlachtfeld braucht“.

Ukrainischer Regierungschef Schmyhal fordert deutsche Leopard 2-Panzer
HANDOUT - 01.09.2022, Ukraine, Kiew: Handout zur Verfügung gestellt vom Büro des Ministerpräsidenten:  
Denys Schmyhal, Ministerpräsident der Ukraine, beim dpa-Interview per Videoschalte. (zu dpa: Ukrainischer Regierungschef: «Nicht nur der Krieg von Putin») Foto: -/Büro des Ministerpräsidenten der Ukraine/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Schmyhal forderte von der Bundesregierung auch mehr Luftabwehrsysteme sowie weitere finanzielle Hilfe, neue Sanktionen gegen Russland.

Die Bundesregierung hat der Ukraine bisher Waffen im Wert von mehr als 700 Millionen Euro zugesagt, der größte Teil davon ist schon geliefert - darunter auch einiges an schweren Waffen: zehn schwere Artilleriegeschütze vom Typ Panzerhaubitze 2000, 15 Flugabwehrpanzer, drei Mehrfachraketenwerfer und drei Bergepanzer. Geplant ist zudem die Lieferung von vier Luftverteidigungssystemen vom Typ Iris-T.

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken