Scholz lobt 9-Euro-Ticket: „Eine der besten Ideen, die wir hatten“
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Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Rahmen des Tages der offenen Tür im Kanzleramt in Berlin das 9-Euro-Ticket gelobt.
© Quelle: IMAGO/Christian Spicker
Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich als Fan des 9-Euro-Tickets gezeigt. Es sei „eine der besten Ideen, die wir hatten“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag auf dem Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin. Das günstige bundesweite Ticket für den Nahverkehr habe aufgezeigt, was möglich sei - und auch wo bisher Schwierigkeiten beim Bahnfahren lägen.
Scholz sagte, Ticketkäufe seien vielen Bürgern wegen der unterschiedlichen Tarifstrukturen zu kompliziert. Sinnvoll seien größere Tarifverbünde und einfachere Strukturen. Verkehrsminister Volker Wissing berate nun mit den Ländern, welche Konsequenzen man aus diesen Erfahrungen ziehen müsse. Zu einer möglichen Nachfolge für das 9-Euro-Ticket, das Ende August ausläuft, äußerte sich Scholz auf Nachfrage von Bürgern nicht.
Scholz sieht soziales Pflichtjahr skeptisch
Scholz hat am Sonntag indes skeptisch auf den Vorschlag eines verpflichtenden sozialen Jahres in Deutschland reagiert. Er selbst habe im Zivildienst viel gelernt. Es gebe aber derzeit schon für freiwillige soziale Dienste mehr Interessenten als Plätze. Außerdem gebe es in der Verfassung ein Verbot von Zwangsarbeit, um das man nicht ohne Weiteres drum herum komme. Scholz betonte zugleich, wer ein soziales Jahr mache, „der hat was davon. Ich hab auch was davon gehabt.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte die Debatte um ein soziales Pflichtjahr kürzlich neu angestoßen. Seit die Wehrpflicht und damit auch der Zivildienst 2011 ausgesetzt wurden gibt es in Deutschland nur noch Freiwilligendienste: Für junge Menschen das Freiwillige Soziale Jahr, das Freiwillige Ökologische Jahr und den Internationalen Jugendfreiwilligendienst. Daneben gibt es den Bundesfreiwilligendienst für Menschen jeden Alters. Momentan leisten annähernd 100 000 Menschen einen Jugend- oder Bundesfreiwilligendienst - vorwiegend junge Leute.
Lange Schlangen bei Tag der offenen Tür der Bundesregierung
Der Tag der offenen Tür der Bundesregierung hat auch am Sonntag Tausende Menschen ins Berliner Regierungsviertel gezogen. Vor dem Bundeskanzleramt und einigen Ministerien bildeten sich lange Schlangen. Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und andere Ministerinnen und Minister stellten sich den Fragen von Bürgern und präsentierten ihre Arbeit.
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Olaf Scholz beim Tag der offenen Tür im Bundeskanzleramt in Berlin.
© Quelle: IMAGO/Political-Moments
Die im August üblichen Tage der offenen Tür der Regierung hatten wegen der Corona-Pandemie zwei Jahre pausiert. Erstmals stellte sich in dem Rahmen nun die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP vor - unter dem Motto „Demokratie lädt ein“. Nicht nur im Garten des Kanzleramts drängten sich Bürgerinnen und Bürger bei heiterem Sommerwetter dicht an dicht.
Bereits am Samstag hatten Ministerien und Behörden ihre Türen für Besucher geöffnet, am ersten Tag allerdings zeitweilig bei Regen. Die Regierung zog am Samstagabend eine positive Zwischenbilanz, nannte aber keine Besucherzahlen.
RND/dpa