Selenskyj: Russland hat Offensive in der Ostukraine begonnen
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Beginn der russischen Offensive in der Ostukraine gemeldet.
© Quelle: Ukraine Presidency/Ukraine Presi/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa
Im Osten der Ukraine hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die erwartete Offensive der russischen Streitkräfte begonnen. Er teilte das am Montag in einer Videoansprache mit. „Wir können jetzt sagen, dass die russischen Truppen die Schlacht um den Donbass begonnen haben, auf die sie sich so lange vorbereitet haben“, sagte Selenskyj. Ein großer Teil des gesamten russischen Heeres sei an dieser Offensive beteiligt. „Egal wie viele russische Truppen dorthin gebracht wurden, wir werden kämpfen. Wir werden uns verteidigen. Wir werden das jeden Tag tun.“
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Bereits zuvor am Tag hatte der ukrainische Generalstab über den Beginn der russischen Offensive im Osten des Nachbarlands berichtet. „Es werden Anzeichen des Beginns der Offensive in der Östlichen Operationszone festgestellt“, teilte der Generalstab am Montagabend in Kiew mit. Hervorgehoben wurden dabei die Gebiete Charkiw und Donezk. Von Isjum im Gebiet Charkiw aus werden demnach Vorstöße in Richtung Barwinkowe und Slowjansk im Donezker Gebiet erwartet.
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Auch der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, sprach von russischen Angriffen. „Gerade ist die Kontrolle über die Stadt Kreminna verloren gegangen. Es finden Straßenkämpfe statt.“ Es sei keine Evakuierung der Kleinstadt mehr möglich. „Jede Stunde verschlechtert sich die Situation.“ In Kreminna sollen von 18.000 Einwohnern vor dem Krieg noch etwa 4000 ausharren. Schwere Kämpfe gebe es auch um die Städte Rubischne und Popasna.
Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch hatte zuvor schon über russische Vorstöße in Richtung Huljajpole im Gebiet Saporischschja im Südosten informiert. Rund 10.000 russische Soldaten sollen dabei im Einsatz sein. Der russische Angriffskrieg auf das Nachbarland dauert schon seit mehr als sieben Wochen.
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Auch nach Einschätzung der US-Regierung verstärkt Russland seine Truppen im Osten und Süden der Ukraine deutlich. In den vergangenen Tagen seien mehr als zehn sogenannte taktische Kampfverbände dorthin verlegt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Montag in Washington. Das russische Militär fliege zudem mehr Luftangriffe im Donbass und auf die Hafenstadt Mariupol.
Kirby sprach zugleich von „chronischen Schwierigkeiten“ der russischen Truppen in den Bereichen Logistik, Kommunikation, operative Manöver sowie in der Zusammenarbeit von Luft- und Bodentruppen. „Es bleibt abzuwarten, ob sie diese Probleme in den Griff bekommen haben und nun in der Lage sind, im Donbass effizienter zu agieren“, so der Pentagon-Sprecher.
RND/AP/dpa