Konflikt um Unabhängigkeit

SPD-Abgeordneter Ahmetovic: Russland nutzt Kosovo-Konflikt um EU zu destabilisieren

Ein ausgebrannter Lastwagen steht als Teil einer Barrikade auf einer Brücke in der Nähe des nördlichen, serbisch dominierten Teils der ethnisch geteilten Stadt Mitrovica. Der serbische Präsident Vucic hatte am Mittwoch den Abbau der von ethnischen Serben im Norden des Kosovos errichteten Barrikaden angekündigt.

Ein ausgebrannter Lastwagen steht als Teil einer Barrikade auf einer Brücke in der Nähe des nördlichen, serbisch dominierten Teils der ethnisch geteilten Stadt Mitrovica. Der serbische Präsident Vucic hatte am Mittwoch den Abbau der von ethnischen Serben im Norden des Kosovos errichteten Barrikaden angekündigt.

Berlin. Nach Meinung des SPD-Bundestagsabgeordneten Adis Ahmetovic wird Serbiens Abbau der Blockaden zum Kosovo den Konflikt zwischen den beiden Staaten nicht beenden. „Solange die serbische Regierung die Unabhängigkeit Kosovos nicht anerkennt, wird es diesen Konflikt zwischen den beiden Ländern geben“, sagte Ahmetovic am Donnerstagmorgen im rbb24 Inforadio.

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Der SPD-Politiker äußerte zudem die Befürchtung, dass sich der Konflikt weiter aufschaukeln könne. „Wenn wir (als EU) versuchen, das Kosovo weiter zu demokratisieren und in seiner territorialen Integrität und Souveränität zu stärken, wird die serbische Regierung auf der anderen Seite versuchen zu eskalieren“, sagte Ahmetovic dem Sender und verwies in dem Zusammenhang auch auf die Rolle Russlands. „Mit der serbischen Regierung gibt es auf dem westlichen Balkan einen verlängerten Arm Russlands. Wie wird die EU destabilisiert? Indem man die Probleme im Kosovo weiter befeuert.“

Barrikaden im Norden des Kosovos

Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hatte in der Nacht zum Donnerstag den Abbau der von ethnischen Serben im Norden des Kosovos errichteten Barrikaden angekündigt. Dies werde in den nächsten 24 bis 48 Stunden abgeschlossen sein, erklärte er nach Angaben des staatlichen serbischen Fernsehens RTS.

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Militante Serben hatten in den letzten drei Wochen an einem Dutzend Stellen im Norden des Kosovos Barrikaden errichtet, die unter anderen die Zufahrtswege zu zwei Grenzübergängen nach Serbien versperren. Sie protestierten damit gegen die Verhaftung eines ehemaligen serbischen Beamten der Kosovo-Polizei, der nach Angaben der kosovarischen Behörden Angriffe auf die Wahlbehörde angeleitet haben soll. Ein Gericht in Pristina hatte den Ex-Beamten am Mittwoch in den Hausarrest entlassen.

Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte früher zu Serbien gehört und ist seit 2008 unabhängig. Serbien findet sich bis heute damit nicht ab und beansprucht das Territorium des Landes für sich. Im Gebiet nördlich der geteilten Stadt Mitrovica leben ganz überwiegend Serben. Belgrad stützt sich immer wieder auf die dortige Bevölkerung, um Spannungen und Unruhen zu schüren.

RND/dpa

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