Ukrainische Kinder kehren nicht aus Sommerlager in Russland zurück
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Ukrainische Kinder nehmen in einem Luftschutzbunker in Odessa am Unterricht teil (Symbolbild).
© Quelle: IMAGO/NurPhoto
Charkiw. Zahlreiche Kinder aus der ostukrainischen Stadt Isjum in der Region Charkiw sind von einer Reise in ein russisches Sommerlager nicht wieder zurückgekehrt. Über den Fall berichtete zunächst die US-Tageszeitung „Washington Post“. Demnach hatten die Eltern ihre Kinder in ein Ferienlager in Gelendschik, einem russischen Ferienort am Schwarzen Meer, geschickt. Dort sollten sie sich von den Belastungen des Krieges erholen.
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Nach Angaben der Eltern sollen etwa 200 Kinder aus verschiedenen Städten und Dörfern aus der Region im August in das Ferienlager gereist sein. Jedoch kehrten sie nicht wie vereinbart in der vergangenen Woche zurück.
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„Russland setzt die demokratische Ukraine mit Nazi-Deutschland gleich“
Nicht erst seit Putins Angriff auf die Ukraine versucht Russland, die Identität und Kultur des Landes zu vernichten. Die Unterdrückung der ukrainischen Sprache und die Verfolgung ukrainischer Intellektueller geht zurück bis auf das Zarenreich und die Sowjetunion. Die deutsche Öffentlichkeit weiß zu wenig darüber, sagt der Historiker Andrij Portnov.
Ukrainische Streitkräfte eroberten Isjum zurück
Die dicht an der russischen Grenze gelegene Stadt Isjum war bereits zu Kriegsbeginn von Russland besetzt worden. Am 10. September konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt in einer Gegenoffensive in der Region Charkiw zurückerobern. Die Truppen aus der Ukraine fanden nach der Befreiung von der russischen Besatzung Massengräber und Leichen mit Folterspuren.
Während die Einwohner von Isjum die erfolgreiche Gegenoffensive feierten, ließ der Vormarsch jedoch die Kinder, die in das Lager in Russland gereist waren, auf der anderen Seite der Frontlinie zurück.
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Eltern können ihre Kinder kaum kontaktieren
Die meisten Telefon- und Internetverbindungen in Isjum sind nach den Angaben der Eltern unterbrochen, sodass sie kaum die Möglichkeit haben, ihre Kinder direkt zu kontaktieren. Einige Eltern befürchten laut dem Artikel, dass ihre Kinder aufgrund ihrer ukrainischen Staatsbürgerschaft misshandelt werden könnten. Nach bisherigen Informationen gehe es den Kindern aber gut. Einige der Kinder berichteten, dass der Aufenthalt in dem Ferienlager verlängert worden sei.
Lokale Behörden vom Isjum erklärten gegenüber der „Washington Post“, dass sie über eine vollständige Liste der Kinder im Lager verfügen und zusammen mit den staatlichen Behörden an diesem Problem arbeiten würden. „Wir werden die Kinder auf jeden Fall zurückbringen, koste es, was es wolle“, erklärte der stellvertretende Bürgermeister, Volodymyr Matsokyn.
RND/ar