Spezialeinheiten der Bundeswehr üben Schutz von Häfen und Flughäfen in Estland
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Soldaten üben eine Anlandeoperation in einer Hafenanlage in Tallinn im Rahmen der Übung „Baltic Tiger 2022". Spezialisierte Bundeswehrkräfte von Luftwaffe und Marine üben noch bis Ende Oktober in Estland den Schutz von kritischer Infrastruktur wie Häfen und Flugplätzen an der Nato-Ostflanke.
© Quelle: Alexander Welscher/dpa
Tallinn. Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine üben spezialisierte Bundeswehreinheiten noch bis Ende Oktober in Estland den Schutz von kritischer Infrastruktur an der Nato-Ostflanke.
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Rund 170 Soldaten von Luftwaffe und Marine trainieren in dem an Russland grenzenden baltischen Land dazu überhaupt erstmals zusammen, wie Oberstleutnant André Knappe vom Objektschutzregiment der Luftwaffe in Schortens der Deutschen Presse-Agentur bei einem Besuch der Übung in Tallinn sagte. Mit dabei sind bei der Übung auch rund 80 Soldaten von estnischen Verbänden.
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Das knapp einmonatige Manöver „Baltic Tiger 2022“, bei der unter anderem der Schutz für Häfen und Flughäfen geübt wird, wurde vor dem Hintergrund der veränderten sicherheitspolitischen Lage in Europa angesetzt. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine will die Nato einen verstärkten Schutz der Bündnispartner an der Ostflanke sicherstellen. „Wir zeigen damit, dass wir gewillt und bereit sind zur Bündnisverteidigung, wenn es nötig ist“, betonte Knappe.
„Voneinander, miteinander und untereinander lernen“
„Sinn und Zweck dieser Übung ist es, unter Realbedingungen gemeinsam Maßnahmen und Handlungsabläufe zu üben, die zum Schutz und zur Sicherung von Infrastruktur nötig sind“, sagte Knappe. „Wir wollen dabei voneinander, miteinander und untereinander lernen.“ Trainiert werde auch das Zusammenwirken der verschiedenen Militäreinheiten. Geübt wird in Hafenanlagen der estnischen Marine in der Hauptstadt Tallinn, am Militärflughafen Ämari und Truppenübungsplätzen des baltischen EU- und Nato-Landes im Nordosten Europas.
Für die Übung wurden Aufklärungstrupps, Scharfschützen und Soldaten zur Feuerunterstützung nach Estland verlegt. Das Seebataillon der Deutschen Marine schickte Minentaucher und Marineinfanteristen. Dazu kommen noch Spezialisten für atomare, biologische und chemische Kampfstoffe (ABC-Abwehr) sowie Sanitätskräfte.
RND/dpa