Bericht: Bundesregierung will alle übrigen Gepard-Panzer an die Ukraine liefern
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Ein Gepard-Panzer (Archivbild).
© Quelle: Marcus Brandt/dpa
Die Ampelkoalition will die Ukraine im Kampf gegen Russland mit sieben weiteren Gepard-Flugabwehrpanzern unterstützen, berichtet am Freitag das Magazin „Spiegel“. Dabei soll es sich um die übrigen Modelle des Waffensystems aus Industriebeständen handeln, die eigentlich verschrottet werden sollten. Der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) ist laut Medienberichten aktuell mit der Instandsetzung der Flugabwehrsysteme beschäftigt, die im kommenden Frühjahr an die Ukraine ausgeliefert werden sollen.
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Bis dahin will die Bundesregierung auch weitere Munition für die Panzer beschaffen, denn die sei momentan Mangelware. Ein Großteil der Munitionsbestände wird demnach in der Schweiz hergestellt, deren Regierung wegen der Beibehaltung ihrer Neutralität keine Exportgenehmigung für die 35‑Millimeter-Munition erteilt.
Gepard-Panzer zum Schutz von Städten und Infrastruktur
Die bereits gelieferten 30 Gepard-Panzer haben sich als effektiver und zuverlässiger Schutz gegen russische Angriffe erwiesen. Die Bundesregierung hofft daher laut „Spiegel“, dass die sieben weiteren Waffensysteme ebenfalls zum Schutz ukrainischer Städte und Infrastruktur beitragen werden.
Mit der Lieferung weiterer Panzer könnten Bundeskanzler Olaf Scholz und Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (beide SPD) etwas Druck aus der Debatte um die Lieferung des Raketenabwehrsystems Patriot nehmen. Die Lieferung des Systems der Bundeswehr an die Ukraine wurde von Polen vorgeschlagen, von der Bundesregierung jedoch abgelehnt. Bisher könnten nur Nato-Soldaten das Waffensystem bedienen, daher würde die Ausbildung ukrainischer Soldaten zu viel Zeit in Anspruch nehmen, hieß es zur Begründung.
Möglicherweise wird die Bundesregierung versuchen, Brasilien oder Katar weitere Geparden für die Ukraine abzukaufen. Dort sind die Flugabwehrpanzer vor einigen Jahren zum Schutz von Großveranstaltungen gekauft worden.
RND/ab