65.000 Euro ausgelobt

Russen bieten Kopfgeld für Kampfflugzeuge – doch der Westen hat gar keine geliefert

Auf diesem vom litauischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellten Foto landet ein F‑16-Kampfjet der dänischen Luftwaffe auf dem Luftwaffenstützpunkt Siauliai.

Auf diesem vom litauischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellten Foto landet ein F‑16-Kampfjet der dänischen Luftwaffe auf dem Luftwaffenstützpunkt Siauliai.

Ein russisches Unternehmen hat ein Kopfgeld für westliche Waffen ausgesetzt, die von Russlands Streitkräften in der Ukraine zerstört werden. Auf seiner Website kündigte der russische Energiekonzern Fores in einer Erklärung an, dem ersten russischen Soldaten, der „einen deutschen Leopard‑2-Kampfpanzer oder einen amerikanischen Abrams zerstört oder erbeutet“, 5 Millionen Rubel (umgerechnet rund 65.000 Euro) zu zahlen. Für jeden weiteren Panzer aus der Panzerkoalition der Nato-Staaten sollen russische Soldaten dann 500.000 Rubel erhalten. Das ist mehr als das durchschnittliche Jahreseinkommen in Russland (etwa 450.000 Rubel, umgerechnet etwa 6000 Euro).

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Bislang ist noch kein einziger Panzer vom Typ Leopard 2 oder Abrams an die Ukraine übergeben worden. Zunächst sollen ukrainische Soldaten am Leopard 2 ausgebildet werden, erst dann werden Panzer geliefert. Das dürfte noch mindestens sechs bis acht Wochen dauern, sagen Experten. Noch länger wird es offenbar dauern, bis auch die ersten Abrams-Kampfpanzer aus den USA in der Ukraine eintreffen. Sie müssen erst noch bei der Industrie bestellt und produziert werden.

Prämie für ein Kampf­flugzeug, das die Ukraine nicht hat

Besonders viel Geld gibt lobt der russische Konzern Fores jedoch für Waffen aus, die bisher vom Westen weder geliefert noch angekündigt wurden, wie Kampf­flugzeuge der Typen F‑15 und F‑16. Für das erste Flugzeug diesen Typs soll es 15 Millionen Rubel geben (rund 200.000 Euro). Zwar wird derzeit in der Ukraine und unter den westlichen Partnern diskutiert, den ukrainischen Streitkräften Kampf­hubschrauber und Kampf­flugzeuge zur Verfügung zu stellen. Über die Lieferung von Kampfflugzeugen wurde jedoch noch nicht entschieden. Als besonders aussichtsreich gilt das Modell F‑16, das Experten auch als „Leopard der Lüfte“ bezeichnen.

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Auffällig an der Auslobung des Kopfgelds ist, dass Fores diesen Schritt mit den gleichen Worten begründet, die auch der Kreml verwendet. „Die Entscheidung, westliche Panzer an Kiew zu übergeben, zeigt, dass die Nato nicht an dem Konzept festhält, der Ukraine nur Verteidigungs­waffen zu liefern, was bedeutet, dass unsere Armee konsolidiert und unterstützt werden muss“, heißt es in der Begründung.

Zuvor hatte bereits der russische Schauspieler Ivan Okhlobystin in den sozialen Medien verkündet, dass er von einem „großen russischen Unternehmen autorisiert wurde, bekannt zu geben, dass Soldaten eine Prämie von 10 Millionen Rubel für jeden zerstörten Abrams gezahlt werde“. Um welches Unternehmen es sich handelte, sagte er nicht.

Im November vergangenen Jahres hatte das Verteidigungs­ministerium in Moskau ebenfalls Prämien für von russischen Soldaten zerstörte Waffen der Ukraine ausgelobt, berichten russische Medien. Die Summen lagen allerdings deutlich unter dem, was Fores nun verspricht. Für ein abgeschossenes Flugzeug sollten Soldaten 300.000 Rubel erhalten, für einen Hubschrauber 200.000 Rubel und für einen zerstörten Panzer 100.000 Rubel. Für kleinere Waffen, wie eine Drohne oder gepanzerte Transport­fahrzeuge zahlt das russische Verteidigungs­ministerium angeblich eine Prämie von 50.000 Rubel.

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