Forderungen werden abgelehnt

Ukraine-Krieg: Türkei lehnt Sperre von Meerengen ab

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu während eines dpa-Interviews in Ankara.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu (Archivbild)

Istanbul. Die Türkei lehnt die Aufforderung der Ukraine vorerst ab, die Meerengen zum Schwarzen Meer für Russland zu schließen. Nach internationalem Recht müsse die Türkei Russland unter bestimmten Bedingungen die Durchfahrt durch den Bosporus und die Dardanellen zum Schwarzen Meer garantieren, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu der türkischen Zeitung „Hürriyet“ vom Freitag.

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Man sei aber weiter mit der Analyse der Situation beschäftigt. Er dämpfte auch die Hoffnung auf Sanktionen gegen die Russische Föderation, zu der das Nato-Mitglied Türkei enge Beziehungen unterhält. Die Türkei hat die Hoheit über die beiden Meerengen.

Der ukrainische Botschafter in Ankara hatte die Türkei aufgefordert, die Meerengen zwischen Mittelmeer und Schwarzen Meer für russische Schiffe zu blockieren. Cavusoglu sagte dazu, russische Schiffe dürften auch im Kriegsfall noch in ihre Heimathäfen zurückzukehren. So steht es auch im Vertrag von Montreux, der die Durchfahrt regelt. Der enthält aber auch einen Passus, der der Türkei die Blockade ermöglicht, etwa wenn sie sich bedroht fühlt. Der Botschafter hatte weiter von Ankara gefordert, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. „Wir haben immer gesagt, dass Sanktionen im Prinzip keine Probleme lösen“, sagte Cavusoglu, ohne dabei direkt auf die Forderung einzugehen.

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Hintergrund der Aufforderung zur Blockade der Meerengen dürfte der Versuch sein, Russland daran zu hindern, weitere Kriegsschiffe in das Schwarze Meer zu bringen. Moskau hat aber in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Kriegsschiffe über die Meerengen in das Schwarze Meer gebracht - im Voraus eines Militärmanövers Mitte Februar.

RND/dpa

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