Nach Raketenangriff: Mindestens 15 Tote, mehr als 20 Menschen in Trümmern verschüttet
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Bereits in den vergangenen Tagen wurde eine Schule im Dorf Majaky am Rande von Sloviansk Zerstört.
© Quelle: Michal Burza/ZUMA Press Wire/dpa
Kiew. Bei russischen Raketenangriffen sind nach ukrainischen Angaben in dem Ort Tschassiw Jar im Gebiet Donezk mehr als 20 Menschen in einem eingestürzten Wohnblock verschüttet worden.
Das fünfgeschossige Haus sei am Vorabend mit russischen Raketen vom Typ Uragan beschossen worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Sonntag in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit.
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Nach Angaben der Rettungskräfte gibt es bereits mindestens 15 Tote und mehrere Verletzte. 24 Personen sollen noch eingeschlossen sein. Tschassiw Jar, ein Ort mit vor dem Krieg rund 12.000 Einwohnern, liegt etwa 20 Kilometer entfernt von der Stadt Kramatorsk, die eines der zentralen Ziele der russischen Truppen bei ihrem Vormarsch in Donezk darstellt. Die Nachbarregion Luhansk hatten die Russen vergangene Woche unter ihre Kontrolle gebracht.
„Es sind mindestens drei Dutzend Menschen in der Ruine“, sagte Kyrylenko. In dem Wohnblock seien zwei Eingänge komplett zerstört worden. Der Gouverneur veröffentlichte zahlreiche Fotos. Es sei auch gelungen, mit zwei Menschen in den Trümmern Kontakt aufzunehmen. Die Rettungsarbeiten würden fortgesetzt, sagte er.
Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Allerdings hatte das russische Verteidigungsministerium am Samstag selbst über den Beschuss von Tschassiw Jar berichtet. Russland behauptet immer wieder, keine zivilen Objekte zu beschießen.
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Putin schickt Strafgefangene an die Front
Russland trommelt jetzt in den Gefängnissen Männer für anonyme und riskante Einsätze im Donbass zusammen. Den Gefangenen wird Straffreiheit zugesagt – aber kein Ausweis und kein Rücktransport der Leiche im Todesfall. Schon Stalin griff einst zu solchen Methoden.
Zuletzt hatte es eine Reihe von russischen Angriffen auf zivile Ziele mit vielen Opfern geben. In der Stadt Krementschuk kamen mindestens 19 Menschen ums Leben, als ein Einkaufszentrum von einer russischen Rakete getroffen wurde. In der Region Odessa wurden kürzlich bei einem Angriff auf ein Wohngebäude und ein Erholungsgebiet 21 Menschen getötet. Russland beharrte immer wieder darauf, dass es nur Ziele angreift, die von militärischer Bedeutung sind.
Die russischen Truppen konzentrieren sich bei ihrem am 24. Februar von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Einmarsch nach der Einnahme des Gebiets Luhansk nun zunehmend auf die Region Donezk. Die prorussischen Separatisten wollen mit Hilfe Moskaus den gesamten Donbass der Kontrolle Kiews entreißen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert vom Westen dringend die Lieferung schwerer Waffen, um den Verlust weiterer Landesteile zu verhindern und verlorene Gebiete zurückzuholen.
RND/dpa/AP/scs