Selenskyj will gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Ukraine ermöglichen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/SN5CVCUWXNB2JH5YMVXWI4ZN4Q.jpeg)
20.05.2022, Ukraine, Kiew: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, hört während eines bilateralen Treffens mit dem irischen Senator Mark Daly und Sean O Fearghail, Vorsitzender des Unterhauses des irischen Parlaments, im Mariinsky-Palast in Kiew, Ukraine, zu. Selenskyj hat sich für die Zulassung eingetragener gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in seinem Land ausgesprochen.
© Quelle: Ukraine Presidency/Planet Pix vi
Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich für die Zulassung eingetragener gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in seinem Land ausgesprochen. Das geht aus der Antwort Selenskyjs auf eine Online-Petition hervor, mit der die Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen in der Ukraine gefordert wurde. Seit Anfang Juni waren dafür mehr als 28 000 Unterschriften zusammengekommen.
+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++
Selenskyj schrieb am Dienstag in Kiew, der ukrainischen Verfassung zufolge sei die Ehe ein Bund von Mann und Frau. Unter den Bedingungen des Kriegsrechts könne die Verfassung nicht geändert werden. Die Regierung habe aber bereits Optionen für die Legalisierung eingetragener Partnerschaften vorbereitet. In der modernen Welt zeige sich die Demokratie eines Staates darin, dass er gleiche Rechte aller sicherstelle, betonte er.
Die ukrainische Bevölkerung hatte lange eine allgemein feindselige Haltung gegenüber Lesben, Schwulen sowie bi-, trans- und intersexuellen Menschen (LGBTQ). In den vergangenen Jahren wandelte sich das öffentliche Bild jedoch deutlich: Laut einer im Mai durchgeführten Umfrage des „Kyiv International Institute of Sociology“ ist die Zahl der Menschen, die eine „negative Sicht“ auf die LGBTQ-Gemeinschaft haben, in den letzten sechs Jahren von 60,4 auf 38,2 Prozent gesunken. Etwa zwölf Prozent der Ukrainer hätten eine positive Einstellung gegenüber der Minderheit – 44 Prozent der Menschen ist das Thema gleichgültig.
RND/dpa/hyd