Roman Usenko aus der Ukraine hat in Göttingen ein ruhiges Leben: Er spielt Posaune im Symphonieorchester, hat eine Frau und zwei Kinder. Doch als im Februar die russische Invasion beginnt, zögert er keine Sekunde. Er reist in die Ukraine und setzt sein Leben aufs Spiel. Mehr als seine halbe Truppe stirbt. Was bewegt einen Mann, der freiwillig in den Krieg geht?
Sönke Matschurek
Göttingen.„Krieg ist salzig und bitter“, sagt Roman Usenko. Er macht eine Pause, sein Blick scheint ins Nichts zu gehen. Als hätte er noch immer einen Nachgeschmack im Mund, den Geschmack des Krieges in der Ukraine. Eigentlich ist der schlanke Mann mit den stahlblauen Augen Musiker, Posaunist beim Göttinger Symphonieorchester. Doch fünf Tage nach der russischen Invasion in der Ukraine legte er sein Instrument beiseite, verabschiedete sich von seiner Frau und seinen beiden Kindern und zog aus, um mit Kalaschnikow in der Hand seine Heimat zu verteidigen. 102 Tage lang war der Göttinger Musiker im Krieg.
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