Ukrainischer Botschafter distanziert sich von Melnyk: Kiew hat keine Kampfjets bestellt
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Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in Deutschland
© Quelle: Boris Roessler/dpa/Archivbild
Köln. Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat mehr Tempo bei den Entscheidungen zu Waffenlieferungen gefordert. „Eines ist klar: Viel Zeit haben wir nicht. Deshalb reagiert die Ukraine immer besorgt auf allzu ausgiebige Debatten“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
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Der Diplomat lobte Deutschland, in der strategischen Kommunikation „deutlich dazugelernt“ zu haben. Dabei bezog er sich auf die Debatte um die Lieferung von Kampfpanzern. Er ergänzte jedoch: „Die Ergebnisse sind da. Ob sie schneller und effizienter sein, besser koordiniert und kommuniziert werden könnten, ist eine weitere Frage. Da ist noch vieles zu verbessern.“
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Makeiev: Keine Kampfflugzeuge oder Kriegsschiffe bestellt
Zu Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen sagte Makeiev, dass die Ukraine keine von Deutschland bestellt habe. „Und übrigens auch keine in Deutschland produzierten Ufos“, ergänzte. Der Botschafter tritt damit anders als sein Vorgänger Andrij Melnyk auf.
Melnyk ist mittlerweile Vize-Außenminister in Kiew. Auf Twitter hatte er von Deutschland die Lieferung von Kampfjets gefordert. Die Frage müsse „Gegenstand einer fachlichen Diskussion sein, welche Fähigkeiten unser Militär benötigt. Diese Diskussion würde aber ganz gewiss nicht in den sozialen Medien geführt“, so Makeiev.
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Absage an Lulas Friedenspläne
Zur Friedensinitiative des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva sagte er: „Wer heute Verhandlungen propagiert, möge bitte auch die passsende Strategie nennen, damit wir ihn zum Chefunterhändler ernennen können.“ Seit der Krim-Annexion 2014 habe keine Friedensinitiative zu Ergebnissen geführt.
Angesprochen auf die Diskussion, ob die Ukraine den Russen erobertes Land überlassen sollte, reagierte Makeiev mit einer Gegenfrage: „Würden die Leute, die so etwas fordern, dann auch einen Teil ihres eigenen Staatsterritoriums aufgeben? Wohl kaum. Mir kommt vor, solche Vorschläge haben sehr viel damit zu tun, wie weit man selbst von diesem Krieg entfernt ist oder wie sehr man die Augen davor verschließt.“
RND/ots/sf