Umfrage: Deutsche wollen Corona-Lockerungen – doch der Zeitpunkt ist knifflig

Menschen spazieren am Maschsee in Hannover: Die Forderungen nach einer Lockerung der Corona-Beschränkungen werden lauter.

Menschen spazieren am Maschsee in Hannover: Die Forderungen nach einer Lockerung der Corona-Beschränkungen werden lauter.

Die Angst vor einer Corona-Infektion nimmt in der Bevölkerung offenbar deutlich ab. Wie aus der repräsentativen Umfrage des aktuellen ZDF-Politbarometers (vom 11. Februar 2022) hervorgeht, halten inzwischen nur noch 40 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ihre Gesundheit durch das Coronavirus gefährdet. Mitte Januar waren es noch 53 Prozent.

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Ruf nach Lockerungen wird lauter

Nicht nur deshalb werden die Rufe nach einer Lockerung der Corona-Maßnahmen lauter. Wann der richtige Zeitpunkt ist, darüber gehen die Meinungen jedoch auseinander. Laut der Umfrage finden 23 Prozent der Befragten, die Corona-Maßnahmen sollten sofort gelockert geworden. 38 Prozent sind hingegen dafür, noch zwei bis drei Wochen zu warten. Ebenfalls 38 Prozent haben sich dafür ausgesprochen, dass die Politik mit Lockerungen noch länger warten sollte.

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Nachbarländer kehren zum Alltag zurück

Während in Nachbarländern wie Dänemark oder den Niederlanden der Großteil der Corona-Beschränkungen an sogenannten „Freedom Days“ oder „Exit Days“ bereits gefallen ist, wird in Deutschland noch darüber diskutiert.

Der Virologe Christian Drosten hält Lockerungen erst in Richtung Ostern für sinnvoll. Zu groß sei noch die Impflücke, besonders bei den Älteren. Im April werde es zudem allmählich wärmer, durch die Osterferien würden „Übertragungsnetzwerke“ in den Schulen durchbrochen und der neue, aufgefrischte Omikron-Impfstoff stände wahrscheinlich bereit.

Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte am Freitag in seiner Antrittsrede im Bundesrat dagegen erste Öffnungsschritte an. „Die wissenschaftlichen Prognosen zeigen uns, dass der Höhepunkt der Welle in Sicht ist. Das erlaubt uns, beim Bund-Länder Treffen in der nächsten Woche einen ersten Öffnungsschritt und dann weitere für das Frühjahr in den Blick zu nehmen“, sagte Scholz.

Zugleich warb der Kanzler für eine allgemeine Impfpflicht und warnte vor einer zu raschen Rücknahme der Einschränkungen. Gleichzeitig mahnte er mit Blick auf die hohen Corona-Infektionszahlen zur Vorsicht. Jede Änderung müsse auf wissenschaftlich gesicherten Prognosen und Erkenntnissen beruhen und dürfe bisherige Erfolge nicht gefährden, erklärte Scholz.

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Die Umfrage zum Politbarometer wurde von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 8. bis zum 10. Februar 2022 bei 1.224 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- 3 Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/- 2 Prozentpunkte.

RND/sec

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