US-Verteidigungsminister Austin: „Kampf der Ukraine wird in die Militärgeschichte eingehen“
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US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hält als Gastgeber der Sitzung der Sicherheitsberatungsgruppe der Ukraine eine Rede auf dem US‑Luftwaffenstützpunkt Ramstein.
© Quelle: Michael Probst/AP/dpa
Ramstein. US‑Verteidigungsminister Lloyd Austin ist am Dienstagvormittag auf dem US‑Luftwaffenstützpunkt Ramstein in der Pfalz eingetroffen. Amtskolleginnen und ‑kollegen und Militärvertreter von gut 40 Nationen kommen dort zu Gesprächen über die künftige und langfristige Unterstützung für die ukrainischen Streitkräfte zusammen. Für die Bundesregierung nimmt Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) teil.
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In seiner Eröffnungsrede sprach Austin von einer „historischen Begegnung“. 40 Staaten seien zusammengekommen, um der Ukraine im Kampf gegen Russland und im Wiederaufbau für die Zukunft zu helfen. „Die Entwicklung ist sehr dringlich“, sagte der US‑Verteidigungsminister mit Blick auf die Verlagerung des Kriegs in der Ukraine auf die Region Donbass im Osten des Landes. Die Ukraine habe nun einen anderen Bedarf an Waffensystemen als zuvor. „Wir werden Himmel und Erde bewegen, um diesen Bedarf decken zu können“, versicherte Austin.
Internationale Konferenz auf US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein
An dem Treffen unter der Leitung von US‑Verteidigungsminister Austin ist die Teilnahme von rund 40 Staaten geplant.
© Quelle: Reuters
Der mittlerweile 62 Tage andauernde Kampf der Ukraine gegen die russische Invasion „wird in die Militärgeschichte eingehen“, sagte der US‑Minister. Die westliche Welt sei vom ukrainischen Widerstand „beseelt“ worden. Die bereits erfolgten Waffenlieferungen der Partnerstaaten würden zudem bereits Wirkung zeigen, so Austin: „Die ganze Welt sieht den Unterschied, den das auf dem Schlachtfeld ausmacht.“
Der US‑Verteidigungsminister stellte die Partner darauf ein, dass noch „sehr viel mehr“ zu tun sei. „Die Ukraine braucht unsere Hilfe.“ Da Russland einen völkerrechtswidrigen Krieg führe, handele der Westen nun aus „einer Position der moralischen Klarheit“. Dazu hätten sich bereits viele internationale Partner zusammengeschlossen. Insgesamt seien bereits 5 Milliarden US‑Dollar bereitgestellt worden, allein 3,7 Milliarden Dollar vonseiten der USA, so Austin. Am Nachmittag wird sich der Verteidigungsminister zu den Ergebnissen der Konferenz äußern.
Bundesregierung will Lieferung von Gepard-Panzern ermöglichen
Berlin geht nicht mit leeren Händen in die Gespräche mit den internationalen Partnern. Die Bundesregierung will nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Lieferung von Panzern aus Beständen der Industrie an die Ukraine erlauben. Dazu soll der Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) grünes Licht erhalten, um technisch aufgearbeitete Gepard-Flugabwehrpanzer aus früheren Beständen der Bundeswehr verkaufen zu können. Eine entsprechende Entscheidung wurde nach diesen Informationen im Grundsatz getroffen.
Krauss-Maffei Wegmann verfügt über eine mittlere zweistellige Zahl dieser Panzer aus der aufgelösten Heeresflugabwehr der Bundeswehr. Der Gepard kann auch im Kampf gegen Bodenziele eingesetzt werden. Die Bekämpfung von fliegenden Zielen im Verbund mit anderen Kräften gilt dagegen als technisch deutlich anspruchsvoller.
RND/sic/dpa