Putin-Vertrauter Jewgeni Prigoschin

Russischer Söldnerchef gibt Einmischung in US-Wahlen zu

Jewgeni Prigoschin – einst Kreml-Koch, jetzt Putins Handlanger.

Jewgeni Prigoschin – einst Kreml-Koch, jetzt Putins Handlanger.

Schon lange werfen die USA dem Kreml vor, sich in politische Vorgänge einzumischen und zu versuchen, Wahlen zu manipulieren. Der russische Geschäftsmann und Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, soll genau das jetzt zugegeben haben, berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur AFP.

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„Wir haben uns eingemischt, wir mischen uns ein, und wir werden uns weiterhin einmischen“, soll Prigoschin demnach in dem Onlinenetzwerk V-Kontakte, einem russischen Facebook-Klon, geschrieben haben. Man werde „sorgfältig, genau, chirurgisch“ vorgehen, „auf eine Art und Weise, die zu uns passt“, soll der Russe mit Blick auf zukünftige Einmischungen erklärt haben.

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Prigoschin droht mit „punktgenauen Operationen“

Diese zukünftigen Einmischungen könnten auch die US‑Zwischenwahlen am Dienstag betreffen. Dabei werden alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben. „Während unserer punktgenauen Operationen werden wir beide Nieren und die Leber auf einmal entfernen“, soll Prigoschin gedroht haben.

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Prigoschin, ein Dutzend weitere Russen und drei russische Firmen werden in den USA beschuldigt, vor den Präsidentenwahlen 2016 eine verdeckte Kampagne in sozialen Medien durchgeführt zu haben, um die öffentliche Meinung mit dem Ziel zu manipulieren, Streit und Spaltung anzufachen. Sie wurden 2018 von Sonderermittler Robert Mueller deswegen angeklagt. Noch im Juni hatte Washington bis zu zehn Millionen US‑Dollar für Informationen zu Prigoschin und seine mögliche Einmischung in den US‑Wahlkampf versprochen.

Das US‑Justizministerium leitete 2020 Schritte ein, die Beschuldigungen gegen zwei der angeklagten Unter­nehmen fallen zu lassen. Es argumentierte, ein Prozess gegen angeklagte Unternehmen, die in den USA keine Präsenz hätten und für die keine Aussicht auf eine bedeutende Bestrafung selbst bei einer Verurteilung bestehe, würde wahrscheinlich sensible Strafverfolgungsmethoden und ‑techniken enthüllen.

Es ist nicht Prigoschins erstes Eingeständnis dieser Art. Jahrelang hatte er Verbindungen zu der wegen ihrer Brutalität berüchtigten Söldnertruppe Wagner bestritten. Im September teilte er mit, die Privatarmee 2014 gegründet und finanziert zu haben, und auch, dass sie direkt am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligt sei. Der ehemalige Caterer des Kremls steht auf der Sanktionsliste der USA, der EU und Großbritanniens.

RND/rix/AP

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