Macron auf USA-Besuch: Warnung vor Spaltung des Westens
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Emmanuel Macron (Mitte l), Präsident von Frankreich, geht gefolgt von seiner Delegation, zu der auch seine Frau Brigitte Macron gehört, zur Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten während einer Zeremonie auf dem Arlington Nationalfriedhof (30.11.2022)
© Quelle: Carolyn Kaster/AP/dpa
Paris. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat bei einem Besuch in den USA angesichts jüngster Wirtschaftsentscheidungen der US-Regierung vor einer Spaltung der westlichen Kräfte gewarnt. „Die getroffenen Entscheidungen (...) sind Entscheidungen, die den Westen zersplittern werden“, sagte Macron am Mittwochabend (Ortszeit) in der französischen Botschaft in Washington.
„Inflation Reduction Act“
Mit Blick etwa auf das Gesetz „Inflation Reduction Act“ warnte Macron, es würden solch große Unterschiede entstehen, dass zahlreiche Unternehmen nicht mehr in Europa investieren würden. Mit dem Gesetz will die Regierung von US-Präsident Joe Biden ihre Industrie ankurbeln und gegenüber ausländischen Wettbewerbern bevorzugen. Subventionen und Steuergutschriften sind daran geknüpft, dass Unternehmen US-Produkte verwenden oder selbst in den USA produzieren.
Macron: „weil wir beginnen, bei Energiethemen auseinanderzugehen“
„Das, was die letzten Monate passiert ist, ist eine Herausforderung für uns“, sagte Macron, „weil wir beginnen, bei Energiethemen auseinanderzugehen, und die Kosten des Kriegs in Europa und den USA nicht die gleichen sind.“ Der französische Präsident mahnte, es brauche Koordination. Die eigene Agenda müsse wieder mit den Vorhaben der USA in Takt gebracht werden. Er wolle Europa dazu bewegen, schneller voranzugehen, um dann mit den USA zusammenzuarbeiten, damit keine wirtschaftliche Feindseligkeit ausbreche. Es sei nötig, wirklich Hand in Hand zu arbeiten, mahnte er.
Macron ist derzeit zu einem Staatsbesuch in den USA. Biden will ihn an diesem Donnerstag im Weißen Haus empfangen.
RND/dpa